Wohnmobiltour entlang der deutschen Nord- und Ostseeküste (3/4)

Die Ostseeküste in Mecklenburg-Vorpommern

Teil II endete in Travemünde-Priwall, da, wo einst die deutsch-deutsche Grenze dem Reisenden Einhalt gebot. Wie schön ist es doch heute, wo man ungehindert reisen kann.


Meck-Pomm oder noch kürzer MV, wie Mecklenburg-Vorpommern liebevoll genannt wird, hat eine lange, spannende Geschichte hinter sich. Letztendlich ist es seit 1990, nach dem Fall der Mauer, als eines der 16 Bundesländer der Bundesrepublik Deutschland neu gegründet worden.


Zahlreiche Sehenswürdigkeiten schmücken diesen nordöstlichen Teil Deutschlands. Bei Urlaubern besonders beliebt ist die Küste. Sie ist mit rund 2.000 Kilometern die längste aller deutschen Bundesländer. Ein großer Teil der eher zerklüfteten Küste geht auf Buchten sowie die Vorpommersche Bodden- und Haffküste zurück. Zudem gehören einige Inseln zu Meck-Pomm, die wir jedoch erst in Teil IV unserer Reihe vorstellen wollen.


Natürlich ist auch das Binnenland mit seiner einzigartigen Seen- und Wasserlandschaft erwähnenswert, wir jedoch wollen uns ausschließlich – gemäß dem Titel – mit der Ostseeküste beschäftigen. Schließlich gibt es hier genug zu sehen: Seebäder wie Kühlungsborn oder Heiligendamm, historische Hansestädte wie Wismar, charmante historische Altstädte, backsteingotische Kirchen, Klöster, alte Gutshäuser, Museen, Burgen und Schlösser, und natürlich Windmühlen und Leuchttürme. Zu erwähnen wären auch die zahlreichen Häfen, Yacht-, Segelboot- und Sportboothäfen sowie Übersee-, Kreuzfahrtschiff- und Fährhäfen, und vor allem die Natur, ein wunderbares Meer und zahlreiche verschiedene Strände. All das werden wir auf unserer Reise in diesem Teil besuchen oder wenigstens streifen. Zum Glück gibt es dafür zahlreiche Wohnmobilstellplätze sowie Campingplätze.

Von der Lübecker- bis zur Wismarer Bucht – Von Priwall bis Wismar „Lütt-Moor“

Unsere Tour entlang der Schleswig-Holsteinischen Ostseeküste haben wir in Travemünde beendet. Und genau dort starten wir und setzen die Fahrt entlang der Mecklenburg-Vorpommerschen Ostseeküste fort. Erst einmal musste ich eine Entscheidung bezüglich des Weges treffen, denn irgendwie müssen wir über die Trave. Letztendlich nehmen wir den interessanteren und zeitlich wie auch kilometermäßig kürzeren Weg: Eine kurze Überfahrt von nur wenigen Minuten ohne Anmeldung – direkt ab Travemünde auf die Halbinsel Priwall auf der gegenüberliegenden Seite der Trave – liegt an. Das erspart einen Umweg durch den Herrentunnel und die Umrundung des Dassower Sees. Der Preis für die einfache Fahrt beträgt – je nach Länge und Gewicht des Wohnmobils – acht bis etwas über 10 Euro, was mir angebracht erscheint.

Wer Glück hat, findet bei der Ankunft vielleicht einen Parkplatz – im Sommer eher unwahrscheinlich – und kann noch einen Blick auf die im Hafen liegende „Passat“, ein Viermast-Segelschiff aus dem Jahre 1911, welches in den Sommermonaten Führungen anbietet, werfen. Das Schiff liegt von uns aus gesehen links, nahe der Anlegestelle der Personenfähre. Dort gibt es ebenfalls einen wunderschönen Sandstrand mit Blick auf Travemünde. Tipp: Wer in Travemünde ist, kann einen Strandbesuch als Tagesausflug mit der Fähre einplanen, das verhindert die Parkplatzsuche hier.

Früher gab es entlang der von unserer Fährenankunft führenden Straße, der Mecklenburger Landstraße, neben dem Lebensmittelmarkt einen Wohnmobilstellplatz. Ich war einige Zeit nicht mehr hier und habe mir sagen lassen, dass es diesen nicht mehr geben soll. Wer weiß… Vorsichtshalber sind am Ende meines Berichts jedoch trotzdem die GPS-Daten zu finden.

Im weiteren Streckenverlauf gibt es weitere Sandstrände, vor allem solche, wo die Vierbeiner hin dürfen. Einziges Problem: Es existiert kein offizieller Stellplatz. Jedoch findet man ein paar Parkplätze für einen kurzen Zwischenstopp. Der erste befindet sich bereits am Ortsende, denn rechterhand gibt es einen größeren Parkplatz, wo die Chancen auf einen freien Platz gut stehen.

Gleich im Anschluss ist die Grenze! Nein, es gibt sie natürlich nicht mehr, die innerdeutsche Grenze von damals, aber die unsichtbare Grenze zwischen Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern. Womit ich überführt wäre: Denn erst jetzt befinde ich mich wirklich in Meck-Pomm. Aber ein bisschen Flunkern wird erlaubt sein!? Wer genau hinschaut, findet am linken Straßenrand noch einen Gedenkstein mit der Aufschrift „Nie wieder geteilt“. Wollen wir es hoffen!

Jetzt aber weiter. Würden wir direkt am Strand langfahren (können), würden wir merken, dass sich hier Strand an Strand die Hand geben. Und teils sogar (ziemlich) menschenleer. Strand Rosenhagen, Hundestrand Harkenbäk, Strand bei Barkendorf, und wie sie alle heißen, alle ohne direkte Ortschaft, alle ohne Camping- oder Stellplatz. Wer dennoch einen Abstecher ans Meer machen möchte, muss wie gesagt den Wegweisern zu den Strandparkplätzen folgen.

Wir jedoch fahren über die L01, später L03, von Priwall aus etwa 30 Kilometer weiter nach Boltenhagen.

Wer mag, kann – ehe er auf die L03 abbiegt – sich in Klütz das beeindruckende Schloss Bothmer aus dem 18. Jahrhundert mit Schlosspark anschauen. Einen Schlossladen, ein Café und sogar einen Parkplatz gibt es hier ebenfalls. Natürlich ist es auch gut möglich, später vom Stellplatz in Boltenhagen aus die etwas mehr als 6 Kilometer mit dem Rad zurückzulegen.

Boltenhagen kenne ich in der Hauptsache aus mehreren Aufenthalten rund um Silvester, als wir hier mit unserem Wohnmobil standen und die Zeit genossen. Das Highlight war jedes Mal das Anbaden am Neujahrstag. Welch ein Gaudi!

Aber der Reihe nach. Boltenhagen ist ein staatlich anerkanntes Seeheilbad und zieht eigentlich rund ums Jahr zahlreiche Besucher an. Der Ort schlängelt sich entlang der Küste und man kann am langen und breiten Sandstrand fantastisch (sonnen)baden oder spazieren gehen. Besonders interessant ist die Steilküste mit Blick auf die Mecklenburger Bucht. Natürlich gehören die beinahe 300 Meter ins Meer hineinragende Seebrücke sowie der Yachthafen „Weiße Wiek“ – einst militärisch genutzt – im Osten zu den Sehenswürdigkeiten. Der Weg zum Yachthafen ist ein schöner Spaziergang vom Stellplatz aus.

Apropos, Boltenhagen wartet gleich mit drei Stellplätzen auf – was bei dem Ansturm auch notwendig ist. Selbst über Silvester bekommt man im Prinzip nur noch nach Voranmeldung einen Platz.

Wir standen immer wieder gerne auf „Krämers Wohnmobilstellplatz“, der letzte, wenn man aus Boltenhagen raus Richtung „Weiße Wiek“ fährt. Hier haben 45 Womos Platz, in „Notfällen“ weiß der nette Betreiber meist Abhilfe. Uns erlaubte er einmal, als wir Silvester mit vier Womos ankamen, eine Wagenburg zu bilden und im „Inneren“ den Grill aufzustellen. Gemütlich war’s trotz Eiseskälte! Der Preis ist nicht gerade günstig, wenn man die Kurtaxe dazurechnet, aber das ist hier oben an der Küste eben so. Und: Es geht noch teurer bei weniger Platz und weniger Komfort!

Bezahlt wird beim Platzwart. Frischwasser und Strom gibt es gegen Gebühr, die Entsorgung ist kostenlos. Es gibt ein Sanitärhäuschen, wobei man für die Dusche einen geringen Betrag bezahlen muss. Außerdem kann man im Sommer am Platz Brötchen vorbestellen (zu anderen Zeiten nebenan am Campingplatz oder im nahegelegenen Geschäft kaufen) sowie ein Fahrrad leihen. Der Platz ist ganzjährig nutzbar. Einziger Nachteil: Es gibt keinen Schatten – was mich verständlicherweise im Winter nicht sonderlich geärgert hat.

Gleich nebenan befindet sich der „Wohnmobilpark Banana Jack“. Hier haben 50 Wohnmobile Platz. Preislich liegen beide etwa gleich, was den Grundpreis betrifft, ansonsten muss man hier für fast jeden Atemzug bezahlen: Hund kostet 1 Euro, Dusche, Frischwasser und Strom, ja selbst Grauwasserentsorgung und Kassettenentleerung sind nicht kostenlos. Dafür gibt es Waschmaschine und Trockner – selbstverständlich gegen Gebühr. Auch hier wird die Stellplatzgebühr beim Platzwart bezahlt, auch hier gibt es keinen Schatten und auch hier ist ganzjährig geöffnet.

Bliebe noch der dritte Platz, der „Wohnmobilstellplatz Regenbogen Camp“ – wiederum nebenan –, den ich mich kaum wage zu nennen. Er ist einfach unverschämt teuer! Mein letzter Stand waren 40 Euro pro Nacht!!! Der ganzjährig zu nutzende Platz für 18 Mobile liegt vorm Campingplatz und man muss Kuscheln mögen. Strom, Ver- und Entsorgung sind im Preis enthalten. Es gibt WLAN und am Campingplatz stehen Kiosk und Imbiss sowie Waschmaschine und Trockner zur Verfügung. Offiziell beträgt die maximale Verweildauer einen Tag.

Von allen drei Plätzen aus ist man zu Fuß in fünf Minuten am Strand, in etwa einer Viertelstunde an der Seebrücke und in 30 Minuten am Yachthafen. Einen gut sortierten Lebensmittelladen gibt es nebenan und im Ort jede Menge Gelegenheit, lecker zu essen. Es ist immer wieder schön, am Strand oder durch den Ort zu schlendern.

Wer gerne einsamer und in der Nähe der Steilküste steht, für den ist der Platz beim 18-Loch-Swin-Golfplatz mit 10 Womo-Plätzen ideal. Geöffnet ist von Anfang April bis Ende Oktober. Es gibt Strom, Wasser und WLAN gegen extra Bezahlung, sowie ein WC. Zum Meer mit Steilküste und Naturstrand sind es etwa 750 Meter Fußweg.

In rund 7 Kilometern befindet sich ein ganzjährig nutzbarer Stellplatz, der am Rand von Wohlenberg-Klütz, nur wenige Meter vom Strand entfernt, liegt. Hier gibt es 6 Rasen-Plätze. Im relativ stolzen Preis sind Strom und WC enthalten. Dusche kostet einen geringen Betrag, jedoch gibt es weder eine Ver- noch eine Entsorgung. Brötchen können vorbestellt werden. Eine Imbissbude befindet sich ebenso wie eine Haltestelle in der Nähe. Maximale Verweildauer sind 3 Tage.

An der nahegelegenen Mole in der Wohlenberger Wiek kann man nicht nur gut angeln, auch die Sonnenuntergänge sind hier wunderschön.

Mein nächstes Ziel befindet sich ca. 10 Kilometer weiter in Niendorf-Hohenkirchen. Vier Wohnmobile finden ganzjährig auf einem Parkplatz, der sich „Wohnmobilplatz am Campingplatz Ostseequelle“ nennt, eine vergleichsweise sehr günstige Bleibe. Bezahlt wird am Parkscheinautomaten. Zum Strand sind es etwa 250 Meter. In direkter Nachbarschaft gibt es einen Kiosk, einen Biergarten und ein Restaurant. Also kann man hier weder verhungern noch verdursten! Der Platz ist beleuchtet und es ist möglich, Gasflaschen zu tauschen.

Eine schönere Gelegenheit für 20 Womos bietet sich 5 Kilometer weiter in Hohenkirchen-Beckerwitz. Der Platz liegt nur 100 Meter vom Meer entfernt, bei einem Campingplatz. Außer Camping- und Stellplatz sind hier lediglich Grün, Meer und Strand zu finden. Ver- und Entsorgung sind vorhanden, jedoch kein Strom. WLAN ist im Preis enthalten. Bezahlt wird beim Betreiber. Als maximale Dauer wird ein Tag angegeben. Aber wie so oft, habe ich nicht erlebt, dass jemand danach gucken würde.

Mein nächstes Ziel sollte die Hansestadt Wismar sein. Aber unterwegs hat sich mir noch eine Möglichkeit aufgetan, eine weitere ruhige Übernachtung zu genießen, ehe ich mich in städtische Gefilde begebe. Der „Wohnmobilstellplatz Ostsee Camping“ liegt neben einem Campingplatz auf dem Terrain der Gemeinde Zierow, 1,5 Kilometer vom eigentlichen Ort aber dafür wenige Meter vom Meer entfernt. Hier gibt es 6 Plätze auf denen man recht eng steht. Der Platz ist beleuchtet und hat WLAN. Strom und Entsorgung sind inklusive, für Frischwasser und Dusche muss zusätzlich bezahlt werden. Der Platz kann ganzjährig genutzt werden. Den dortigen Strand würde ich als Naturstrand bezeichnen. Schräg gegenüber liegt die Insel Poel.

Doch nun auf nach Wismar! Rund 8-10 Kilometer sind dafür notwendig, je nachdem, wie mich mein Navi leitet. Das ist sowieso jedes Mal eine spannende Sache, denn ich habe zwei Navis an Bord: ein eingebautes und eines, das ich auf Gewicht und Größe des Wohnmobils einstellen kann. Fazit: Nicht selten bekomme ich zwei vollkommen verschiedene Routen angezeigt.

Wismar ist eine alte Hansestadt, UNESCO-Weltkulturerbe, liegt am südlichen Punkt der Wismarer Bucht und hat schon viel erlebt: durch die Mitgliedschaft in der Hanse blühte die Stadt im Spätmittelalter auf und hinterließ uns zahlreiche sehenswerte Bauwerk. 1648 gelangte Wismar unter die Herrschaft der Schweden – auch das macht sich an einigen Stellen heute noch bemerkbar –, um später ein Ort in der ehemaligen DDR zu sein und nun wieder zum vereinten Deutschland zu gehören. Soweit die kurze Kurzform der Geschichte Wismars.

Ich bin immer wieder gerne hier, Wismar ist schön und es gibt leckere Fischbrötchen – für die ich auf meinen Rundreisen an Nord- und Ostsee „sterbe“. Doch erst einmal den Stellplatz finden. Der beliebteste – und daher leider häufig belegt, wenn man zu spät kommt – ist der am Westhafen. Er liegt nur wenige Schritte vom Westhafen- und einigen anderen Hafenbecken entfernt, wo es mit etwas Glück das ein oder andere große Schiff zu bestaunen gilt. In der Nähe befinden sich eine Werft und Einkaufsmöglichkeiten. Bis zur Altstadt benötigt man zu Fuß lediglich eine knappe Viertelstunde. Der schön angelegte Platz bietet 85 Parzellen. Gebühren werden am Automaten entrichtet. Es ist ganzjährig geöffnet und beim hilfsbereiten Platzwart kann man Brötchen bestellen sowie sonstigen Service – etwa Gasflaschentausch – genießen. Müll, WC und Entsorgung sind im Preis enthalten, für Strom zahlt man für 8 Stunden einen festen Betrag, Trinkwasser kostet je nach Mengenentnahme und für die Dusche muss ebenfalls gezahlt werden. Dusche und WC sind in einem Sanitärgebäude untergebracht, das nur mit passendem Code betreten werden kann. WLAN ist kostenlos. Der Platz ist beleuchtet und bietet an einigen Stellen Schatten. Sollte alles belegt sein, gibt es neben dem „Wonnemare Erlebnisbad“ – in dem man sich gleichzeitig ein wenig Wellness gönnen kann – etwa 10 Ausweichplätze. Außer dass der Platz nachts beleuchtet und sehr ruhig ist, bietet er keinen weiteren Service. Gezahlt wird an der Schwimmbad-Kasse. Nebenan gibt es ein Restaurant, wenn man nicht selber kochen mag, und schräg gegenüber einen Bäcker sowie einen mittelgroßen Supermarkt, wenn die Vorräte ausgegangen sein sollten. Auf die leckeren Fischbrötchen vom Hafen muss man nicht verzichten, denn hinter dem Platz geht es durch einen kleinen Park direkt zum anderen Stellplatz und zum Westhafen. Der etwa 15-20 Minuten dauernde Fußweg ist sehr angenehm. Auch zur Altstadt gelangt man am besten über diesen Weg, hier jedoch ist zwischendurch nach rechts abzubiegen; 20-30 Minuten, die sich lohnen.

Wismar hat zahlreiche Sehenswürdigkeiten. Hervorzuheben ist der 100x100 Meter große Marktplatz mit dem Bürgerhaus in Backsteingotik aus dem Jahre 1360, in dem heute das Restaurant „Alter Schwede“ untergebracht ist, und dem klassizistischen Rathaus, in dem Exponate zur Stadtgeschichte zu sehen sind, sowie zahlreichen weiteren farbenprächtigen Häusern. Das Wahrzeichen der Stadt, der Laufbrunnen „Wismarer Wasserkunst“ aus dem Jahre 1602, der einst Mensch und Tier diente, steht hier ebenfalls. Dieser zwölfeckige Bau mit der kupfernen Haube ist wunderschön anzusehen.

Es ist immer wieder ein Vergnügen, durch die angrenzenden Gassen und Straßen zu ziehen und die wunderschönen verschiedenen Backstein- und Giebelhäuser zu bewundern.

Noch ein Tipp: Wenn man vom Westhafen aus in der Nähe des Wassers entlanggeht, sieht man das Museumsschiff, die Issemara, ein Nachbau einer mittelalterlichen Poeler Kogge, sowie das Wassertor in Backsteingotik, in dessen Nähe es die von mir gepriesenen Fischbrötchen zu kaufen gibt. Damit beende ich meine Wismar-Beschreibung, sonst wird das hier ein Reiseführer zur Stadt Wismar.

Wer jetzt nach so viel Stadt Ruhe sucht, für den habe ich was: Etwa 6 Kilometer nordöstlich von unserem Stellplatz liegt außerhalb von Wismar der neu angelegte Wohnmobilstellplatz „Ferienpark Wismar Lütt-Moor“. Von hier ist man zu Fuß in etwa 15-20 Minuten am Wasser und mit dem Rad in rund 15 Minuten in Wismar – und wer mag, sogar in 30 Minuten auf der Insel Poel. Dazu gibt es einen schönen Radweg. Man kann jedoch auch den öffentlichen Nahverkehr nehmen, die Bushaltestelle befindet sich in Stellplatznähe.

Der terrassierte Stellplatz bietet 158 Wohnmobilen ausreichend Platz. Die Stellplatzgebühr ist nicht gerade niedrig, aber dafür bekommt man ganzjährig einiges geboten: WLAN, Hunde, WC, Dusche, Strom, Wasser sowie Entsorgung, alles inklusive. Es gibt einen Brötchenservice und einen Shop, der Platz ist beleuchtet und ein Platzwart überwacht das Ganze. Die Einfahrt ist durch eine Schranke gesichert, gezahlt wird am Parkscheinautomaten. Übrigens dürfen hier auch Wohnwagen und Zelte stehen.

Von Boiensdorf bis nach Bad Doberan-Heiligendamm

Nachdem wir uns ein paar Tage ausgeruht haben, geht‘s weiter. Das nächste Etappenziel heißt Boiensdorf. Der kürzeste Weg dorthin ist über die L12. In etwas mehr als einer halben Stunde sind wir dort. Der Wohnmobilstellplatz am Salzhaff liegt nicht direkt in Boiensdorf, sondern etwas mehr als einen Kilometer weiter weg, am Strand.

Hier ist mal wieder alles genau nach meinem Geschmack: ohne jeden Schnickschnack, alles was ich brauche und vor allem Sicht aufs Wasser und um mich herum viel Grün. Etwa 30 Womos können hier auf der Wiese stehen. Nebenan befindet sich eine Kiteschule, entsprechend viel ist tagsüber los, wenn die Kiter ihrem Hobby nachgehen. Ich finde es interessant, ihnen zuzuschauen. Nachts ist es ruhig.

Am Platz gibt es einen kleinen Imbiss und für Kinder einen Spielplatz. Für Frischwasser, jedoch auch für Grauwasser- und Toilettenentsorgung muss man zusätzlich bezahlen; Strom hat einen angemessenen Tagespreis. Wer das dortige WC benutzen möchte, muss ebenfalls zahlen. Saison ist von Ostern bis Oktober.

Übrigens befinden wir uns am Salzhaff, eine Region mit Salzwiesen, welche durch kontinuierliche Überflutungen entstanden sind und zahlreichen Pflanzen sowie Wasservögeln eine ideale Heimat bieten. Der Einstieg ins Wasser ist flach, was besonders für Kinder und Nichtschwimmer, aber auch für ungeübte Segler und Surfer von Vorteil ist. Außerdem kann man hier herrlich – selbst bei nicht so warmem Wetter – mit den Füßen im Wasser am Strand entlang waten.

Wer unbedingt mehr – nein, falsch, viel! – Geld ausgeben und etwas mehr „Luxus“ haben möchte, fährt ca. 5 Kilometer weiter zum „Wohnmobilstellplatz Ostseecamp Am Salzhaff“, nahe Pepelow. Die 34 ganzjährig nutzbaren Plätze liegen vor einem Campingplatz und der Platz ist – wenn ich ganz ehrlich sein darf – nicht nur ungepflegt sondern auch total überteuert. So sollten wir mit zwei Hunden – jeder kostet 4 Euro (!!!) – und Strom über 30 Euro in der Hauptsaison bezahlen, in der Nebensaison ist es nicht wirklich viel billiger. Kinder kosten ebenfalls 4 Euro! Duschen ist vergleichsweise preiswert, aber was bringt mir das, habe ich doch meine eigene Dusche an Bord!? Es gibt einen Biergarten, ein Restaurant, einen Imbiss, einen Shop, Waschmaschine und Trockner – natürlich nicht kostenlos – und man kann Gasflaschen tauschen – möchte nicht wissen, was das kostet. WLAN, WC, Ver- und Entsorgung sind im Preis enthalten. Bezahlt wird beim Betreiber. Zum Wasser sind es nur wenige Schritte, aber das ist eigentlich schon alles, was mich begeistert. Also weiter, weiter dorthin, wo ich eigentlich sowieso hin wollte: nach Rerik.

Die Gemeinde Rerik hat eine interessante Lage, einige Sehenswürdigkeiten sowie einen Camping- mit Stellplatz. Der Wohnmobilpark liegt nicht in Rerik selber, sondern relativ weit außerhalb. Man kann jedoch mit dem Bus – Haltestelle ist in der Nähe – oder zu Fuß – am besten am Strand entlang – sowie mit dem Rad in den eigentlichen Ort fahren.

Hier stehen wir neben dem Campingplatz „Camping Ostsee - Campingpark Rerik“, den ich übrigens ebenfalls empfehlen kann und der in vielerlei Hinsicht auch für uns Stellplatzbenutzer in Anspruch genommen werden darf. Es gibt 35 Stellplätze. Auch hier ist alles nicht besonders günstig, denn zu den Übernachtungskosten kommen neben der Kurtaxe – Rerik ist Ostseebad! – noch ein recht hoher Tagespreis für Strom sowie 5 Euro pro Hund (Das schlägt bei uns schon mit 10 Euro zu Buche!) hinzu. Allerdings sind Ver- und Entsorgung sowie WLAN und WC im Preis inbegriffen. Duschen kostet ebenfalls, wobei man für einen Euro ganz schön schnell duschen muss. Bezahlt wird beim Platzwart. Mit der ACSI oder der ADAC-Campingkarte erhält man Ermäßigung.

Uns gefällt es hier dennoch sehr gut, denn ich gehöre nicht zu denjenigen, die ein teures Womo fahren und bei den Stellplatzgebühren jeden Cent umdrehen – vorausgesetzt, die Bedingungen stimmen. Und das tun sie! Man kann Brötchen bestellen, in der Gaststätte am Campingplatz sehr gut essen und gemütlich sitzen, ein Fahrrad beziehungsweise ein E-Bike leihen, grillen sowie die Waschmaschine und den Trockner benutzen. Der Stellplatz ist beleuchtet und es gibt Gasflaschen zu tauschen. Der Platz ist ganzjährig geöffnet und ich erinnere mich immer wieder gerne an einen Winter, als es derartig kalt war, dass die Ostsee, aber leider auch unsere Wasserleitungen eingefroren waren. Allerdings hatten wir strahlenden Sonnenschein und genossen die Spaziergänge am Meer.

Rerik liegt am nordöstlichen Ende des bereits erwähnten Salzhaffs, genauer gesagt, zwischen dem Festland und der vorgelagerten Halbinsel Wustrow. Letztere wurde von 1930 bis 1990 militärisch genutzt, ist mittlerweile ziemlich zugewachsen und darf lediglich mit Führung betreten werden. Ein Teil der Halbinsel ist Naturschutzgebiet. Rerik ist mit der Halbinsel über den Wustrower Hals – eine schmale Nehrung – verbunden.

Doch nun zu dem, was man vom Stellplatz aus erkunden sollte. Zunächst führt uns immer unser erster Weg zur „Teufelsschlucht“ – nicht ganz so spektakulär, wie es klingt, und ich habe schon „echte“ Teufelsschluchten erlebt, die den Namen mehr verdienen – aber diese hier ist dennoch sehenswert. Es handelt sich um einen Wanderweg am hohen Steilufer. Über eine stabile Treppe gelangt man zum Strand runter, der zunächst erst einmal ein Naturstrand ist, sich gen Ort – also nach links gehend – jedoch als wunderschöner breiter Sandstrand entpuppt. Natürlich kann man auch nach rechts gehen, dort ist es ebenfalls schön. Wir kommen an die Seebrücke sowie an den „Schmiedeberg“, Rest eines altslawischen Burgwalls. Was doch hier auf dem flachen Land ein 16 Meter hoher Kieshügel für ein Aha-Erlebnis ist! Von oben genieße ich einen fantastischen Blick übers Salzhaff, die Ostsee und die geheimnisvolle Halbinsel Wustrow. Ansonsten gehe ich immer wieder gerne entlang der Hafenpromenade und schaue mir Boote an oder den Fischern beim Ein- und Ausfahren zu.

Nicht weit vom Campingplatz entfernt kann man ein Ganggrab, also ein Großsteingrab aus der Jungsteinzeit, besuchen. Ziemlich weit außerhalb gibt es zudem den Großdolmen und die Großsteingräber von Gaarzerhof und in der anderen Richtung, Richtung Meschendorf, ein Großsteingrab und den Urdolmen.

Unsere weitere Route führt über Kühlungsborn – wo es leider nur zwei Campingplätze aber keinen Stellplatz gibt – zum etwa 15 Kilometer entfernten Wohnmobilstellplatz am Sanddornstrand in Wittenbeck. Wer mag, kann aber ganz bequem von unserem nächsten idyllisch liegenden Stellplatz aus zu Fuß nach Kühlungsborn gehen. Auf einem wunderschönen Weg oberhalb der Steilküste oder aber am Strand entlang erreicht man nach etwa 1,6 Kilometern den Yachthafen.

Kühlungsborn ist ein typisches Ostseebad mit einigen Highlights. Hier kommt zum Beispiel die Dampf-Bäderbahn Molli aus Bad Doberan an.

Der Stellplatz in Wittenbeck ist relativ einfach, liegt außerhalb des Ortsteils Klein Bollhagen, nur wenige Meter vom Meer entfernt, das man von den vorderen Plätzen aus sehen kann. Die Mecklenburgische Bäderbahn Molli fährt hier ebenfalls vorbei. Es gibt Plätze für etwa 150 Wohnmobile und Wohnwagen mit teilweise Schatten. Dusche sowie Ver- und Entsorgung sind inklusive, Strom wird nach Verbrauch abgerechnet und die WC-Benutzung kostet 50 Cent. Bezahlt wird beim Betreiber. Zudem gibt es einen Brötchenservice sowie ein Restaurant vor Ort. Saison ist von Ostern bis Ende Oktober. Außer Grün, Meer und Strand gibt es hier ansonsten nicht viel. Ideal also, um ein paar entspannte Tage zu verbringen.

Der Strand ist Naturstrand mit Sand und Steinen. Wer feinen Sandstrand sucht, muss die 1,6 Kilometer bis nach Kühlungsborn gehen.

Will man nach Bad Doberan-Heiligendamm, dort mit dem historischen Bäderzug „Molli“ fahren oder sich im Ort umsehen und an der Strandpromenade flanieren, so besteht die Möglichkeit, entweder auf dem Parkplatz vor der Gaststätte „Am Jagdhaus“ in Heiligendamm – an der „Molli“-Bahnstation, nur wenige Schritte vom Strand entfernt – zu stehen oder aber inmitten eines kleinen Wäldchens auf einen der 4 für uns reservierten Plätze in der Seedeichstraße – ebenfalls in Nachbarschaft zu einem Restaurant – zu hoffen. Von letzterem sind es 600 Meter bis zum Strand. Allerdings sind hier nur Wohnmobile unter 3,5 Tonnen zugelassen; zudem ist die Platzgebühr „unverschämt“.

Von Hansestadt zu Hansestadt – Von Rostock bis nach Stralsund

Unser nächstes Ziel ist die Hansestadt Rostock, genauer gesagt, ein Stadtteil davon, nämlich Warnemünde. Bei unserem ersten Besuch, war es gar nicht so einfach, einen Platz fürs Womo zu finden, keine Ahnung warum, aber immer wieder habe ich mich verfahren und beide Navis schleusten mich durch unmögliche Straßen. Voller Frust sind wir dann an einen Supermarkt zum Einkaufen gefahren und haben dabei entdeckt, dass wir gar nicht weit weg von der hier als erstes genannten Stellplatzmöglichkeit waren, von dem Platz, wo Schiffe-Gucken den hohen Preis und die fehlenden Serviceeinrichtungen vergessen lassen.

Der Platz ist jedoch sehr beliebt und man muss gerade im Sommer schon Glück haben, einen freien Platz in der ersten Reihe zu ergattern. Dann aber ist es immer wieder beeindruckend, wie nahe die Schiffsriesen an einem vorbeifahren. Wunderschön hier – aber auch die Stadt selber hat Schönes zu bieten.

Warnemünde ist Seebad sowie seit 1323 ein Ortsteil der Hansestadt Rostock und besitzt den größten deutschen Kreuzfahrthafen. Das einstige Fischerdorf hat seinen Namen seiner Lage zu verdanken: Genau hier mündet die Warne in die Ostsee. Außer gigantischen Kreuzfahrt-, Fähr- und anderen Schiffen besitzt Warnemünde noch zahlreiche Sehenswürdigkeiten sowie – laut Info – den breitesten Sandstrand an der deutschen Ostseeküste. Egal, ob nun der breiteste oder nicht, schön und breit ist er jedenfalls. Nur nicht so einfach von unserem Stellplatz an der Mittelmole aus zu erreichen, denn man muss erst einmal die drehbare Bahnhofsbrücke finden. Über sie gelangt man zudem von der sogenannten Bahnhofshalbinsel – wo wir idealerweise stehen – zur Altstadt mit engen Gässchen und wunderschönen bunten Häuschen. Besonders empfehlenswert ist die Alexandrinenstraße. Wer am Platz „Strand Mitte“ steht, hat es einfacher, denn der ist bereits vor Ort.

Westlich gibt es noch eine Steilküste mit Naturstrand sowie einem Küstenwald. Zu den Wahrzeichen der Stadt zählen der direkt am Strand beziehungsweise an der Seepromenade stehende 36,90 Meter hohe Leuchtturm, von dessen Plattform aus man einen atemberaubenden Rundumblick genießt, und direkt daneben der Teepott, mit seinem auffällig geschwungenen Dach. Ferner empfehle ich die 500 Meter lange Mole und den Brunnen „Warnminner Ümgang“, der auf dem Weg von der Brücke zum Leuchtturm in der Alexandrinenstraße steht. Immer wieder gerne spaziere ich am „Alten Strom“ entlang und genieße die Atmosphäre. Aber genug der Schwärmerei; zum Abschluss noch ein Tipp sowie die Stellplatznennung.

Mein Tipp lautet: Es gibt zwei Großereignisse in Warnemünde, die man meiden sollte, wenn man Trubel nicht besonders mag oder die leidige Platzsuche nicht unbedingt zu seinen Lieblingsbeschäftigungen zählt. Das eine ist die „Warnemünder Woche“ – eine neuntägige Regatta in der ersten vollen Juliwoche – das andere die „Hanse Sail“ – eines der größten Treffen der Welt von Museumsschiffen und Traditionsseglern am zweiten Wochenende im August.

Nun die Stellplätze:

  • Wohnmobilstellplatz „Mittelmole“: Platz für ca. 100 Wohnmobile in wunderbarer Lage auf der Bahnhofshalbinsel, wo zahlreiche gigantische Schiffe vorbeiziehen, die auf Kreuzfahrt gehen oder nach bzw. von Skandinavien unterwegs sind, ca. 1 km Fußweg zum Strand und 500 m zur Altstadt, lediglich Frischwasser und WC-Entleerung möglich, recht hoher Preis, bezahlt wird am Parkscheinautomat, ganzjährig nutzbar, kein Schatten, Bushaltestelle, besonders an Wochenenden und in den Ferienzeiten Platzprobleme, etwas merkwürdige Beschilderung, die zum einen zeigen, wo der Platz liegt, zum anderen auf ein Übernachtungsverbot hinweisen – am besten ignorieren

  • Wohnmobilstellplatz „Strand Mitte“: Außerorts, nur etwa 200 m vom Strand entfernt, neben der Jugendherberge, Altstadt ca. 2 km, ganzjährig zu nutzen, offiziell mit 25 Plätzen angegeben, es können jedoch mehr dort stehen, da es sich um einen großen Parkplatz handelt, auf dem ebenfalls PKWs stehen, Haltestelle vor Ort, relativ teuer, bezahlt wird am Automaten, WC-Entleerung und Frischwasser

Jetzt werde ich meinem Titel ein wenig untreu und wende mich etwas von der Ostsee ab. Aber wenn man schon mal hier ist, sollte Rostock selber mit auf dem Plan stehen. Von Stadtmitte zu Stadtmitte sind es etwa 16 Kilometer.

Das eigentliche Gebiet Rostocks ist sehr groß, man denke nur daran, dass ja auch Warnemünde dazu gehört. Es verteilt sich beidseitig des Flusses Warnow etwa 16 Kilometer entlang, wobei es sich weiterhin von der breiteren Unterwarnow bis zu deren Mündung in die Ostsee erstreckt. Rostock ist eine alte Hanse- und Hafenstadt aber auch eine moderne Universitätsstadt – obwohl die Uni bereits 1419 als erste im Ostseeraum gegründet wurde – mit zahlreichen Sehenswürdigkeiten, die hier aufzuzählen den Rahmen sprengen würde.

Besonders erwähnenswert sind die charmante Altstadt mit dem „Neuen Markt“ und den wunderschönen mittelalterlichen Giebelhäusern sowie der gotischen Marienkirche aus dem Jahre 1265 mit beeindruckendem Holzaltar und einzigartiger Astronomischer Uhr mit original Uhrwerk aus dem 15. Jahrhundert. Die sich anschließende Kröpeliner Straße – liebevoll „Kröpi“ genannt – lädt zum Shoppen und Flanieren ein. Weitere Gotteshäuser sowie interessante Backstein Gebäude, zahlreiche Museen und Galerien, urige Kneipen, Cafés und Restaurants, Stadttore und, und, und – all das und noch mehr sind einen ein- oder mehrtägigen Aufenthalt wert. In unmittelbarer Nachbarschaft zum drittgenannten Stellplatz ist der Besuch des Museumsschiffs „Eisbrecher Stephan Jantzen“ empfehlenswert.

Hier die offiziellen Plätze, wo man mit dem Womo stehen darf:

  • „Parkplatz zur Warnow“: 15 Plätze, außerhalb, an der Unterwarnow, unweit des Fährhafens, mit viel Grün drumherum, relativ weit zur Rostocker Innenstadt (etwa 7 km zu Fuß, mit dem Auto12 km) unter Benutzung der Fähre, ganzjährig nutzbar, maximal erlaubte Aufenthaltsdauer 1 Nacht, Wander- und Radwege vor Ort. Achtung: Kein campingähnliches Verhalten geduldet, Kontrolle!

  • „Parken und Meer“: 50 Wohnmobilplätze am Kreuzfahrtparkplatz, auf der anderen Flussseite, für Womos ausgewiesene Plätze, nicht sehr idyllisch aber zweckmäßig (und relativ teuer), ca. 6-7 km zu Fuß zur Innenstadt von Rostock sowie nach Warnemünde, Geschäfte und Lokale vor Ort, Haltestelle in der Nähe, Bezahlung beim (netten) Platzwart, bedingtes Campingverhalten wie z.B. Grillen möglich, WLAN, Frischwasser, Strom, Entsorgung & WC im Preis enthalten, beleuchtet, videoüberwacht, ganzjährig nutzbar

  • „Parkplatz Stadthafen“: im Stadthafen, ausgewiesene Plätze für ca. 20 Womos, vor dem Museumsschiff „Eisbrecher Stephan Jantzen“, ca. 900 m zum „Neuen Markt“, beleuchtet, Parkscheinautomat, ganzjährig zu nutzen, ohne allem, laut

  • „Parkplatz am Mühlendamm“: einfacher beleuchteter Parkplatz auf einer über zwei Brücken erreichbaren Insel in der Warnow, außer dem großen Parkplatz gibt es nur noch ein Wassersportzentrum, Freibad & Bootsverleih, für 30 Womos, etwa 1 km zu Fuß zum „Neuen Markt“, Bushaltestelle nebenan, Parkscheinautomat (nimmt nur Karte oder Münzen), Strom, WC-Entsorgung inklusive, kein Frischwasser, keine Grauwasserentsorgung

Nun fahren wir wieder zurück zur Ostsee. Unser nächstes Ziel heißt Graal-Müritz, liegt beinahe genau zwischen Rostock und der Halbinsel Fischland-Darß-Zingst und ist wieder einmal ein anerkanntes Ostseeheilbad. Wie so häufig, findet man hier schöne Häuser im Stil der Bäderarchitektur nebst einem fast 5 Kilometer langen und recht breiten Traumstrand mit einem ebenfalls breiten Flachwasserbereich. Der Strand ist in durchnummerierte Strandzugänge unterteilt, mit Buhnen geschützt sowie einer langen Strandpromenade bestückt. Es gibt spezielle Abschnitte wie etwa FKK- und Hundestrand. Umgeben ist er von Hochmoor und einem idyllischen Küstenwald. Im östlich gelegenen Naturschutzgebiet „Ribnitzer Großes Moor“ kann man auf gut ausgeschilderten Wegen fantastisch wandern. Sehenswert sind in Graal-Müritz ferner die 350 Meter lange Seebrücke sowie der westlich gelegene Rhododendronpark.

All das kann man erleben, wenn man sein Wohnmobil entweder auf dem „Parkplatz Seebrücke“ oder dem Platz daneben abstellt. Beide sind lediglich Parkplätze. Auf dem erstgenannten können etwa 12, auf dem zweiten 3 Mobile stehen. Auf dem „Parkplatz Seebrücke“ gibt es Frischwasser sowie Entsorgung für Grauwasser und WC, er ist ganzjährig nutzbar und man darf maximal drei Nächte dort stehen. Die Gebühr ist verglichen mit dem, was einem hier erwartet, relativ hoch. In jedem Fall steht man ruhig, sollte jedoch darauf achten, dass man kein campingähnliches Verhalten an den Tag legt. Das Ordnungsamt läuft Kontrolle! Der andere Platz liegt gleich nebenan, kostet ebenfalls Gebühr und kann auch ganzjährig angefahren werden. Hier gibt es keinerlei Service. Zum Strand sind es jeweils etwa 500 Meter Fußweg.

Unsere nächsten Möglichkeiten würden sich auf der Halbinsel Fischland-Darß-Zingst befinden, was jedoch in der nächsten Folge unserer Serie unter dem Thema „Inseln und Halbinseln an der deutschen Ostsee“ zu finden ist. Wir bleiben also auf dem Festland und steuern Ribnitz-Damgarten an, wo wir wohnmobiltechnisch mal wieder sehr gut bedient sind.

Ribnitz-Damgarten liegt nicht wirklich an der Ostsee sondern am Saaler Bodden. Ein Bodden ist eine Art flache Bucht, die durch Inseln oder Halbinseln vom Meer abgeschnitten ist. In diesem Fall durch die Halbinsel Fischland-Darß-Zingst. Ribnitz-Damgarten ist ein aus zwei Orten zusammengewachsener staatlich anerkannter Erholungsort. Er wird auch gerne als „Bernsteinstadt“ oder „Tor zum Fischland“ bezeichnet. Letzteres beruht auf die Lage vor der Halbinsel und ersteres auf das Bernsteinvorkommen in der nahen Ostsee und dem ortsansässigen Bernsteinhandwerk. So kann man beispielsweise die Bernsteinmanufaktur in Ribnitz oder aber das Deutsche Bernsteinmuseum in Damgarten besuchen. Übrigens ist die Schaumanufaktur die größte Bernsteinschmuck-Verkaufsausstellung Europas. Hier darf gestaunt, geschaut und gekauft werden. Mit etwas Glück findet man in der nahen Ostsee auf seinen Ausflügen sogar selbst das ein oder andere Stückchen „Meeresgold“, wie der Bernstein gerne genannt wird. Ich habe bisher keinen gefunden und bin schon glücklich über den Fund von Hühnergöttern.

Um Ribnitz-Damgarten herum lässt es sich gut wandern oder Rad fahren. Vom Stellplatz aus ist das Wandergebiet „Tour der Steine“ gut ausgeschildert. Dieser liegt sehr schön im Ortsteil Ribnitz am kleinen Yachthafen, neben dem „Parkplatz Gänsewiese“. Platz ist für 20 Womos, bezahlt wird am Automaten. Frischwasser, Grauwasser- und WC-Entsorgung sowie WC-Benutzung sind inklusive; für Strom wird ein geringer Betrag erhoben. Der beleuchtete Platz ist ganzjährig nutzbar. Das Zentrum ist fußläufig gut zu erreichen.

Einen weiteren Stellplatz am Saaler Bodden kann ich in 11 Kilometern Entfernung empfehlen. Knapp 2 Kilometer vom Örtchen Saal entfernt befindet sich auf einer großen Wiese bei der Kite-Schule der Wohnmobilstellplatz „Wassersport Saaler Bodden“ direkt am Wasser. Sieht man mal von den Surfern und Kitern ab, so geht es hier sehr ruhig zu. Rund 60 Wohnmobile haben einen schattenlosen Platz. Bezahlt wird beim Platzwart, wobei Ver- und Entsorgung, WC und sogar Strom inklusive sind. Der Platz ist ganzjährig – auch für Wohnwagen und Zelte – zu nutzen.

Jetzt geht es Schlag auf Schlag!? Etwa 5 Kilometer weiter, auf einer kleinen Straße in der Nähe des Boddens, gibt es einen mindestens genauso schönen Stellplatz für 20 Mobile. Am „Wohnmobilstellplatz am Saaler Bodden“ im Hafen Neuendorf sind Ver- und Entsorgung sowie WC-Benutzung im Preis inbegriffen. Bezahlt wird beim Hafenmeister. Dusche und Hunde kosten extra. Ein Bistro sowie ein Imbiss sind vor Ort. Leider hat der Platz nur von Anfang April bis Ende Oktober geöffnet. Auch das ist wieder einmal ein Platz nach meinem Geschmack: Ruhe, Blick aufs Wasser und viele Möglichkeiten zum Gassi gehen mit den Hunden.

Weiter geht’s auf der L211 nach Fuhlendorf-Bodstedt, zum nächsten Platz am Saaler Bodden, zum Hafen Bodstedt. Hier können 12 Mobile für geringes Geld, jedoch auch ohne jeglichen Womo-Service stehen. Der Platz ist direkt an der Marina mit Blick aufs Wasser. Ein Restaurant ist in der Nachbarschaft, wo auch die Stellplatzgebühr bezahlt werden muss. Übrigens gibt es hier leckeren Fisch zu kaufen.

Unsere nächste Station ist ein weiterer Bodden – der Barther Bodden. Auch hier trennt die Halbinsel Fischland-Darß-Zingst den Ort Barth vom Meer. Das kleine Städtchen Barth ist anerkannter Erholungsort und einige behaupten, es sei das legendäre Vineta. Neben ein paar Überbleibseln der mittelalterlichen Befestigungsanlage wäre noch das Adlige Fräuleinstift als schönes Bauwerk zu nennen. Wer sich für Schiffe interessiert, besucht das Windjammer-Museum, Interessenten der örtlichen Geschichte statten dem Vineta-Museum einen Besuch ab. Übrigens wird hier seit 2007 das Barther Küstenbier wieder gebraut. Es war einst im Mittelalter derart beliebt, dass es sogar bis nach Marseille oder Nowgorod exportiert wurde.

In Barth hätte ich gleich drei Stellplatzmöglichkeiten:

  • Wohnmobilstellplatz Barth: Platz für 10 Womos am Ortsrand, auf einem Parkplatz am Osthafen, am Bodden, etwa 600-700 m zur Innenstadt. Der Platz ist beleuchtet und kostet einen geringen Betrag, hat jedoch auch weiter nichts zu bieten außer Strom, der nach Verbrauch zusätzlich abgerechnet wird. Der Platz kann ganzjährig angefahren werden. Frischen Fisch gibt‘s in der Nähe zu kaufen.

  • Wohnmobilstellplatz am Segler-Verein: Hier am Westhafen steht man wesentlich schöner für kaum mehr Geld. Jedoch ist das nur von Anfang Mai bis Ende September möglich. Offiziell gibt es 30 Plätze; besonders schön sind die mit direktem Wasserblick. Wasser, Strom und Dusche kosten extra, Grauwasser- und Kassetten-Entleerung sind kostenlos. Für den Schlüssel zum Sanitärbereich muss man eine Kaution hinterlegen. Der Platz ist beleuchtet. Es gibt einen Brötchenservice, auch ist Gastronomie ausreichend vorhanden. Zur Innenstadt sind es nur wenige Gehminuten.

  • Wohnmobilstellplatz „Barther Yachtservice“: Und nun das Highlight, ein Platz, direkt nebenan vom vorgenannten, also ebenfalls im Yachthafen, jedoch etwas teurer, dafür jede Menge an Serviceleistungen. Wenn man es nicht wüsste, würde man glauben, die beiden Plätze wären einer. Dem ist aber nicht so! Hier gibt es 50 Plätze für uns. Das Windjammer-Museum ist direkt vor Ort. Auch hier gibt es Plätze mit Wasserblick, und auch hier sind es nur wenige Meter bis zur Innenstadt. Der Platz ist beleuchtet sowie videoüberwacht und kann das ganze Jahr über genutzt werden. Außerdem kann man Gasflaschen tauschen. Frischwasser, jegliche Ver- und Entsorgung sowie WLAN sind im Preis enthalten. Gezahlt wird beim Hafenmeister. Gegen einen Aufpreis können Dusche, Waschmaschine sowie Trockner benutzt werden. Alles ist total sauber.

Jetzt wollen wir mal wieder ein paar Meter machen, genauer gesagt etwa 30 Kilometer über die L21 fahren. Es geht auf einen ruhigen Stellplatz, der jedoch keineswegs die Bezeichnung „idyllisch“, dafür aber „angenehm“, „ruhig“ und „schön angelegt“ verdient. Gemeint ist der „Wohnmobilstellplatz Barhöft“ in Klausdorf-Barhöft. Das letzte Stück der Anfahrt ist nicht gerade autobahnmäßig, um es milde auszudrücken, aber es „passt schon“!

Der Platz liegt neben einer alten Lagerhalle, etwa 260 Meter vom kleinen Yachthafen sowie einem kleinen Sandstrand entfernt. Auf dem recht neu angelegten Platz können 24 Wohnmobile stehen. Die Plätze sind parzelliert. Strom, Wasser, Grauwasser-Entsorgung, WC und Dusche sind im Übernachtungspreis enthalten, Toilettenentsorgung muss extra bezahlt werden. Zudem gibt es Waschmaschine und Trockner. Der Platz ist beleuchtet und kann ganzjährig angefahren werden. Alles ist sehr sauber. Eigentlich eine ideale Zwischenetappe für zwei bis drei Tage, denn man hat alles vor Ort – außer Großstadttrubel und Straßenlärm. Aber wer braucht das schon?

In der Umgebung gibt es viele Möglichkeiten zum Wandern, etwa zum 17 Meter hohen Aussichtsturm neben der Nationalparkausstellung im Haus am Kliff. Bei klarem Wetter kann man dort bis zur Insel Hiddensee schauen.

Doch nun steht mal wieder eine Stadt auf meinem Plan. Auf nach Stralsund! Auf in eine wunderschöne Stadt vor den Toren Rügens. Vor uns liegen 20 Kilometer.

Um zu den Sehenswürdigkeiten der wunderschönen Hansestadt Stralsund zu gelangen, bedarf es natürlich erst einmal eines Stellplatzes. Es gäbe drei. „Gäbe“, weil alle schön und empfehlenswert, jedoch einer nur wirklich nahe genug an der historischen Altstadt liegt. Dieser ist erfahrungsgemäß häufig belegt. Da lohnt es sich, am Vormittag anzureisen, wenn die ersten wieder wegfahren. Aber nicht verzagen: Von den anderen zwei Plätzen aus kann man entweder mit den öffentlichen Verkehrsmitteln oder – zur Not – mit dem Rad zur Innenstadt gelangen.

Hier die wichtigsten Daten, wobei die erste Nennung der Platz ist, der am günstigsten liegt:

  • „Wohnmobilstellplatz an der Rügenbrücke“: Die Namensgebung ist ein klein wenig irreführend, so wirklich an der Brücke liegt der Platz nicht; zu Fuß sind es noch etwa 1,5 Kilometer, wenn man den Weg überhaupt findet, was nicht so einfach ist. Aber sehen kann man die imposante Brücke. Ansonsten liegt der Platz, der für 72 Wohnmobile gedacht ist, etwa 20-30 Gehminuten von der historischen Altstadt und 200 m von der nächsten Einkaufsmöglichkeit entfernt. Von der nahegelegenen Bushaltestelle aus kann man ebenfalls zur Altstadt sowie zum Ozeaneum gelangen. Gegenüber befinden sind ein Wohnmobilhändler mit Shop und ein paar Meter weiter eine Tankstelle, wo man ein paar Kleinigkeiten wie Brötchen holen kann. WC sowie Grauwasser- und Kassettenleerung sind im Stellplatzpreis inbegriffen, Strom wird nach Verbrauch abgerechnet und für Frischwasser sowie Dusche wird ebenfalls ein entsprechender Betrag verlangt. Den WLAN-Code erhält man mit der Parkkarte. Ein- und Auslass sind per Schranke geregelt. Es gibt eine Rezeption, wo man zu den entsprechenden Öffnungszeiten immer ein offenes Ohr findet. Dort kann man auch Brötchen vorbestellen. Der ganzjährig geöffnete Stellplatz ist schön angelegt, besitzt eine Grillstelle, Waschmaschine und Trockner, ist beleuchtet und hat saubere Sanitäranlagen. Gasflaschen können hier ebenfalls getauscht werden. Er lässt auch Wohnwagen zu.

  • „Wohnmobilstellplatz Stralsund“: Der Platz liegt im Stadtteil Andershof, etwa 3,5 km südwestlich von Platz 1. Von hier aus muss man mit den öffentlichen Verkehrsmitteln oder mit dem Rad zur Altstadt fahren, denn es sind immerhin 6-7 km bis dorthin. Die Bushaltestelle ist nebenan. Der Platz selber ist sehr liebevoll mit Tischen und Bänken sowie einer Grillhütte und Sanitär-Containern ausgestattet und gibt 35 Mobilen Raum. Er liegt ebenfalls bei einem Händler beziehungsweise Shop. Bezahlt wird beim Platzwart, wobei WLAN, WC, Grauwasser und Kassettenleerung inklusive sind. Strom wird nach Verbrauch abgerechnet, Frischwasser pro 50 l für 1 € und für 1 € kann man lange genug duschen. Die sanitären Anlagen sind ebenso wie der gesamte Platz sehr sauber. Es gibt sowohl einen Brötchen- als auch einen Gasflaschenservice. Nachts ist der Platz beleuchtet. Geschäfte sind in der Nähe. Geöffnet ist nur von Anfang März bis Ende November. Wohnwagen können hier ebenfalls stehen.

  • Wohnmobilstellplatz „Dirk Luschnat“: Ein gepflegter, sauberer Platz für 35 Womos in einer Art Industriegelände im Stadtteil Langendorfer Berg, der von Anfang April bis Ende Oktober geöffnet hat. WLAN, Frischwasser, Strom, Grauwasser- und WC-Entsorgung sind im Preis enthalten. Gezahlt wird beim Betreiber. Geschäfte gibt es in der Nähe. Bis zur historischen Altstadt sind es mindestens 6 km.

Soweit zu den Stellplatzmöglichkeiten. Wer nicht die öffentlichen Verkehrsmittel benutzt, sollte sich unbedingt einen Stadtplan – gibt es beispielsweise auf Platz 1 an der Rezeption – besorgen oder zumindest Monsieur Google Maps oder ähnliches fragen. Ich habe mich bei meinem ersten Besuch nämlich ziemlich verfranzt und bin viele, viele Umwege gelaufen.

Stralsund ist nicht nur Hansestadt sondern auch UNESCO Weltkulturerbe-Stadt, staatlich anerkannter Erholungsort, „Tor zur Insel Rügen“ und größte Stadt Vorpommerns. Sie liegt an der Meerenge – dem Strelasund – zwischen dem Festland und der Ostseeinsel Rügen.

Die Stadt hat eine bewegte Geschichte hinter sich, von der heute noch zahlreiche Sehenswürdigkeiten zeugen. Die historische Altstadt mit den fantastisch sanierten Altstadtgebäuden ist fast komplett von Seen und dem Strelasund – also von Wasser – umgeben und beherbergt viele der Sehenswürdigkeiten. Zu den sehenswertesten Teilen zählen:

  • Der alte Marktplatz mit dem fantastischen Häuserensemble, dem Rathaus, dem Artushof, dem Wulflamhaus aus dem 14 Jahrhundert und der Nikolai-Kirche aus dem Jahre 1270. Hier kann man in einem Straßencafé sitzen und die Zeit um sich herum vergessen

  • Teile der Stadtmauern, Stadttore und Wiekhäuser als Reste der einstigen 3.100 m langen Stadtmauer aus dem 13. Jahrhundert.

  • Das Hafengebiet, was mich mit seinen Brücken und Kanälen stark an Venedig erinnert. Die Ballastkiste, der Liegeplatz der bekannten „Gorch Fock“, ein getakeltes Segelschiff von 1933, und das Ozeaneum, ein modernes Gebäude mit zahlreichen großen Aquarien und alles rund ums Meer, sollte immer auf der Liste der Must-have-seen-Dinge stehen. Nicht vergessen: Die zahlreichen Fischgeschäfte und Fischrestaurants hier im Hafen. Ein Gedicht!

  • Ferner gibt es natürlich noch viele weitere interessante Dinge wie etwa das „DDR Miniatur Fahrzeug Museum“, das Meeresmuseum, das Museum der Spielkartenfabrik mit Shop, das Museumshaus mit 600 Jahren Kulturgeschichte, die Marienkirche und nicht zu vergessen, die kleinen verträumten Gässchen mit den kleinen Häuschen und den herrlich blühenden Stockrosen im Sommer.

  • Nicht zuletzt muss natürlich der Übergang zur Insel Rügen, der Rügendamm beziehungsweise die neue Rügenbrücke, erwähnt werden. Mehr dazu in Teil IV, wenn es um die Inseln geht.

Stralsund ist eine Reise und somit einen möglichst mehrtägigen Aufenthalt wert!

Von Stahlbrode bis nach Wolgast

Knapp 20 Kilometer südöstlich von Stralsund liegt Stahlbrode, ebenfalls am Strelasund, mit der Fährverbindung zur Insel Rügen. Hier kann man entlang des Ufers wandern oder Radfahren. Auch der Aufenthalt am beschaulichen Naturstrand ist empfehlenswert. Die Fähre verkehrt lediglich zwischen April und Oktober. Für diejenigen, die nach Rügen fahren wollen, ein idealer Ort um Rast zu machen oder gar eine Nacht auf einem der beiden dortigen Parkplätze am Yachthafen einen Stopp einzulegen. Ein Parkplatz liegt an der Mittelmole, der andere linkerhand am Ende des kleinen Yacht- und Fährhafens. An der Mittelmole gibt es einen Privatplatz für 3 Womos; nachzufragen am Imbiss. Hier besteht die Möglichkeit, Frischwasser, Strom, Dusche und Toilette zu bekommen. Wohnwagen können mit Erlaubnis ebenfalls hier stehen. Highlight ist der Blick nach Rügen.

Ansonsten fahre ich immer gleich die etwa 36 Kilometer weiter bis nach Greifswald, denn zwischendurch gibt es keine offiziellen Stellplätze und auch wenig idyllische Strände. Auch die Hanse- und Universitätsstadt Greifswald liegt nur indirekt an der Ostsee, nämlich wieder an einem Bodden – am Greifswalder Bodden. Die genaue Lage: zwischen den Inseln Usedom und Rügen, am Fluss Ryck, der hier in die Ostsee, respektive in den Bodden fließt.

Greifswald besteht aus mehreren Stadtteilen und präsentiert als Stadt mit einer bewegten Geschichte auch wieder zahlreiche Sehenswürdigkeiten und Besonderheiten. So wurde hier beispielsweise 1774 der berühmte Maler Caspar David Friedrich geboren und verbrachte in der Langen Gasse – heute Lange Straße – seine Kindheit und Jugend. Anstelle seines Geburtshauses findet man heute das Caspar-David-Friedrich-Zentrum mit ständigen Ausstellungen. Von hier aus führt der so genannte Caspar-David-Friedrich-Bildweg über 15 Stationen, welche in Verbindung mit dem Leben des Malers stehen. Die Lange Straße mündet im wunderschönen alten Marktplatz. Hier pulsiert das Leben und hier herrscht eine ganz besonders schöne Atmosphäre. Der Platz beeindruckt mit seiner Größe aber auch mit den Giebelhäusern aus dem 13. Jahrhundert, dem gotischen Kaufmannshaus mit dem schmuckreichen Schaugiebel das die Hausnummer 11 trägt, dem in der Nachbar befindlichen Haus Nummer 13 mit ebenfalls filigranen Schmuckelementen, und dem gotisch-barocken Rathaus. Es gäbe noch zahlreiche weitere Dinge aufzuzählen, aber ich denke, man muss es selber erleben. Ich persönlich bin besonders beeindruckt von dem nahen Museumshafen, wo auch unser Stellplatz liegt. Hier, unmittelbar am Ryck, befinden sich neben dem Museumshafen auch die Museumswerft. Mit über 50 Schiffen soll es der größte deutsche Museumshafen sein. Ich habe nicht nachgezählt, weiß jedoch, dass zahlreiche historische Barkassen, Schoner und Schlepper beidseitig des Rycks liegen. Gut finde ich, dass es jeweils Informationstafeln dazu gibt.

Ein Gang der Hafenstraße entlang – dem einstigen Treidelpfad – kann bis zur Mündung des Flusses in den Bodden führen. Dabei gelangt man in den Stadtteil Wieck mit der historischen Wiecker Holzklappbrücke. Ein schöner Ortsteil mit reetgedeckten Häusern, zahlreichen (Fisch)Restaurants und Fischräuchereien sowie am Ende die Nordmole mit den langsam marode werdenden „Drei Weisen“ (Holzplastiken). Bei klarem Wetter sind die Insel Rügen und das Jagdschloss Granitz zu sehen.

Auf der anderen Flussseite liegt der Ortsteil Eldena mit der historischen Bockwindmühle, den Klosterruinen Eldena, wo 1199 dänische Zisterziensermönche angesiedelt wurden, und einem kleinen Sandstrand. Übrigens ist das Kloster eines der Motive Caspar David Friedrichs und die Ruinen heute Austragungsort von Sommer-Open-Air-Aufführungen.

Nun zu den Stellplatzmöglichkeiten: Favorisiert wird natürlich der Platz am Museumshafen. Hier geht es zwar recht eng zu, aber die Atmosphäre drumherum sowie die geringe Entfernung zur Altstadt machen das alles wieder weg. Zum Marktplatz ist es nicht einmal ein Kilometer Fußmarsch, zum Sandstrand in Wieck muss man knapp 5 Kilometer radeln oder wandern. Aber der Weg am Fluss entlang ist sehr zu empfehlen. Am Platz können 20 Wohnmobile stehen. Strom, Grauwasser- und WC-Entsorgung sowie WC Benutzung sind im Preis enthalten. Bezahlt wird beim Betreiber. Für Dusche und Frischwasser muss gesondert bezahlt werden. Der Platz ist beleuchtet und es sind eine Grillstelle, Waschmaschine und Trockner vorhanden. Saison ist von Mitte März bis Ende Oktober. Wohnwagen sind ebenfalls erlaubt.

Von der Lage her ein sehr schöner Platz, wer aber viel Platz und Luxus sucht, wird enttäuscht. Was mich stört ist, dass die Entleerungen lediglich zu festgesetzten Zeiten vorgenommen werden können.

Ein weiterer Stellplatz liegt an der Ladebower Chaussee, von wo aus es rund 650 Meter bis zum Museumshafen, 600-700 Meter bis zum Marktplatz und 5-6 Kilometer bis zum Strand zu Fuß sind. Der Stellplatz für 15 Womos befindet sich auf einem großen Parkplatz am Stadtrand nahe dem Fluss. Er ist beleuchtet sowie ganzjährig zu nutzen. Die Stellplatzgebühr ist sehr gering, dafür gibt es aber auch keinerlei Service. Leider ist er nicht ausgeschildert, und wir hatten ihn nur mehr oder weniger durch Zufall gefunden. Am besten gibt man die Koordinaten ein.

Wer noch einmal an einem wunderschönen Sandstrand baden oder relaxen will, sollte ungefähr 20 Kilometer über die L26 und die L262 weiterfahren, um zum Seebad Lubmin zu gelangen. Ich war lange nicht da und hoffe, dass es die 7 ausgewiesenen Plätze für Womos – ohne allem – auf einem kleinen Parkplatz in der Hafenstraße direkt am Meereszugang noch gibt. Nebenan ist ein Coffee-Shop gewesen.

Lubmin besitzt etwa 5,5 Kilometer Strand mit verschiedenen Bereichen – Hundestrand, zwei FKK-Abschnitte, bewachter und Natur-Strand. Die einzelnen Zugänge sind mit verschiedenen Tiersymbolen gekennzeichnet. Ansonsten gibt es im Ort Villen in Bäderarchitektur, eine 350 Meter lange Seebrücke und einen Findling als Relikt aus der letzten Eiszeit mit einem Umfang von beinahe 17 Metern, den sogenannten Teufelstein, den man am westlichen Strand findet.

Meine weitere Route führt mich nach Wolgast. Es sind etwas weniger als 20 Kilometer, wenn man die L262 nimmt. Auch hier wieder nicht direkt an der Ostsee gelegen, möchte ich dennoch den Besuch dort nicht missen, da es sich um eine schöne Stadt in exponierter Lage handelt. Wolgast liegt direkt vor der Insel Usedom – genauer gesagt, gehört sogar ein kleiner Teil der Stadt zur Insel – weshalb es auch den Beinamen „Tor zur Insel Usedom“ trägt. Der Peenestrom trennt Usedom von Wolgast, südlich der Stadt befindet sich die große Ostseelagune Achterwasser. Die auffallende Peenebrücke, die aufgrund ihrer Farbe auch „Blaues Wunder“ genannt wird, verbindet Insel und Wolgast miteinander, nachdem zuvor die der Stadt vorgelagerte Schlossinsel durchquert werden muss. Die Peenebrücke – eine Art Wahrzeichen – ist eine Klappbrücke für Eisenbahn und Straßenverkehr.

Besonders sehenswert sind die historische Altstadt von Wolgast mit zahlreichen Baudenkmälern und der Museumshafen auf der Schlossinsel mit dem über 100 Jahre alten Eisenbahnfährschiff „Stralsund“, der ältesten Dampffähre Europas. Nordöstlich der Altstadt, außerhalb von Wolgast, liegt die städtische Badestelle am Peenestrom.

Um sich Wolgast anzusehen, kann man am nicht gerade schönen, jedoch zweckmäßigen Parkplatz am Fischmarkt stehen. Er liegt direkt am Wasser im Hafen. Zur Altstadt sind es rund 500 Meter. Der Platz ist ganzjährig kostenlos zu nutzen. Wenn es trocken ist, ist es hier extrem staubig. Eine weitere Alternative ist der Parkplatz am Kai, am Zugang zur Schlossinsel. Von hier aus sind es ungefähr 300 Meter zur Altstadt. In beiden Fällen ist es nicht gerade sehr ruhig, aber für den Tag reicht es, und wenn man müde genug ist…

Wer es sich richtig gemütlich machen möchte, wählt den Campingplatz „PeeneCamp“, im Süden der Stadt, etwa 1,7 Kilometer vom Rathaus entfernt. Der Platz liegt unmittelbar am Peenestrom und hat mehr als 30 Stellplätze für Wohnmobile, Caravans und Zelte. Die Plätze sind sehr schattig, das Ambiente sehr angenehm. Geöffnet ist von Anfang Mai bis gegen Ende Oktober.

Am Stettiner Haff – Von Anklam bis zur polnischen Grenze

Frisch ausgeruht geht die Fahrt ins etwas mehr als 30 Kilometer entfernte Anklam am Peenestrom. Hier haben wir wieder eine Hansestadt sowie den Geburtsort des berühmten Flugpioniers Otto Lilienthal, dem man hier beinahe auf Schritt und Tritt begegnet. Der Stadtkern von Anklam selber liegt inlandig, rund 7 Kilometer von der Mündung der Peene in die Ostsee. Das gesamte Gemeindegebiet jedoch grenzt ans Stettiner Haff, die zweitgrößte Ostsee-Lagune und inneres Küstengewässer im Mündungsbereich des Peenestroms und der Oder. Umgeben ist Anklam von viel Natur. Sehenswert in der Stadt sind das Otto-Lilienthal-Museum, das älteste Gebäude der Stadt – das Stadttor aus dem 13. Jahrhundert – sowie zahlreiche andere Gebäude wie etwa das gotische Giebelhaus.

Für 10 Wohnmobil gibt es einen Platz, der von Anfang Mai bis Ende Oktober geöffnet ist. Er befindet sich im Westen der Stadt, unmittelbar am Fluss. Eine Haltestelle ist in der Nähe und auch zu Fuß kann man ins Zentrum gelangen. Frischwasser, Grauwasser- und WC-Entsorgung sind ebenso wie die WC Benutzung im Preis enthalten, der beim Platzwart zu entrichten ist. Für den Strom gibt es einen Tagespreis, die Dusche kostet pro Duschvorgang. Ferner gibt es einen Brötchenservice, Waschmaschine und Trockner sowie ausgewiesene Wander- und Radfahrwege. Tipp: Für die Stromversorgung benötigt man ein langes Kabel. Für den Schlüssel zu den Sanitäranlagen muss man ein Pfand hinterlegen. Saison ist von Anfang Mai bis Ende Oktober.

Unser nächstes Ziel liegt etwa 30 Kilometer weiter südöstlich und heißt Mönkebude. Der staatlich anerkannte Erholungsort ist ein idyllisches Fischerdorf mit zwei kleinen Häfen, einem feinen Sandstrand, zahlreichen Fischer- beziehungsweise Ferienwohnungen und Ferienhäusern sowie einem Stellplatz im Hafenbereich.

Mönkebude liegt am südwestlichen Ufer des Stettiner Haffs. Im Westen sowie im Süden beginnt die Ueckermünder Heide, ein großes Heide- und Waldgebiet, dessen östlicher Teil bereits zu Polen gehört. Um Mönkebude herum gibt es ein gut ausgeschildertes Wanderwegenetz.

Der Wohnmobilstellplatz ist am nordwestlichen Yachthafen gelegen und bietet etwa 40 Womos auf der Wiese Platz. Strom, Frischwasser und Dusche kosten extra. Was fehlt ist die Möglichkeit, sein Chemie-WC zu entleeren, was natürlich die Aufenthaltsdauer sehr einschränkt, es sei denn, man benutzt das dortige WC. Für Hunde werden jeweils 2 Euro berechnet. Die Stellplatzgebühr richtet sich nach der Länge des Womos: bis 6,50 m gilt ein Grundpreis, danach wird nach jedem weiteren Meter aufgestockt. Am Platz gibt es WLAN – was mit einem sehr hohen Preis ganz schön zu Buche schlägt! – sowie Waschmaschine und Trockner. Der Platz ist ganzjährig geöffnet, von November bis April gibt es die Entsorgung jedoch nur auf Anfrage. Unterm Strich kann ich Mönkebude und den Stellplatz nur weiterempfehlen.

Beinahe 4 Kilometer geht es auf der Haupt- oder auch Dorfstraße weiter zum nächsten Ort – nach Grambin. Hier hat man Ruhe pur: ein geräumiger Sandstrand mit Toiletten und Duschen, ein paar Häuser, viel Grün drumherum, den Grambiner See und einen Stellplatz, eigentlich sogar zwei – wenn man den Mini-Mini-Platz bei Winfried Fiß mit einrechnet. Letzterer liegt am Ortsrand, etwa 550 Meter vom Strand sowie noch einmal ungefähr genauso viel vom See entfernt. Von Anfang März bis Ende Oktober bietet der freundliche und hilfsbereite Betreiber – man höre und staune – einem Wohnmobil oder einem Wohnwagen Platz an. Frischwasser, Grauwasser- sowie WC-Entsorgung sind im Preis inbegriffen, Strom wird nach Verbrauch abgerechnet. Nutzung des WCs und der Dusche kosten jeweils 1 Euro, für einen Hund werden 2 Euro berechnet (Wobei ich mich immer wieder frage, warum? Aber das ist ein anderes und weitläufiges Thema!). Auch der andere Stellplatz ist nicht wirklich gigantisch von den Stellplatzmöglichkeiten her – Grambin ist eben beschaulich und klein! Klartext: Hier gibt es 8 Plätze mit Strom – sonst keinerlei wohnmobilkonformer Service – vor dem Campingplatz. Der Platz ist ganzjährig zu nutzen. Bis zum Strand sind es etwa 300 Meter, bis zum See keine 100 Meter.

Der mehrfach erwähnte Grambiner See liegt etwas außerhalb und ist von einem Wäldchen umgeben, ideal zum Angeln oder Wandern. Das Dorf selber, das ebenfalls am Rande der Ueckermünder Heide liegt, wirkt verschlafen und beeindruckt mich in erster Linie mit der Ruhe, dem an den Campingplatz angrenzenden Strand und den alten reetgedeckten Fachwerkhäuschen.

Nach so viel Ruhe und Idylle mal wieder eine Stadt. Ich nehme die L31, nähere mich langsam der polnischen Grenze und fahre zur Hafenstadt Ueckermünde. Und da liegt schon das erste „Problemchen“: Der eigentliche Stadtkern befindet sich nicht am Meer, und unsere Stellplatzmöglichkeiten auch nicht. Schade!

Die flächenmäßig recht große Gemeinde Ueckermünde lässt sich für mich in zwei, wenn nicht gar vier Teile teilen: In Ost und West, einfacher in rechts und links der Uecker, die durch die Gemeinde fließt, um im Stettiner Haff in der Ostsee zu landen, oder aber in Nord und Süd, also in den Teil, der nahe am Stettiner Haff liegt, mit Hafen und Strand, und in den, der weiter im Landesinneren liegt und die historische Altstadt beherbergt. Ueckermünde liegt gegenüber der Insel Usedom und ist von Wasser, Wiesen und Wälder umgeben, die zur Ueckermünder Heide gehören. Erstmals urkundlich erwähnt wurde der Ort im Jahre 1178. Ueckermünde lädt mit seiner gut erhaltenen Altstadt, der barocken Marienkirche, dem Ueckermünder Schloss mit Haffmuseum, der Pommernkogge „Ucra“ im Stadthafen, der historischen Holzklappbrücke sowie dem Marktplatz mit etlichen Fachwerk- und Giebelbauten ein. Ein beliebtes Ziel ist der Tierpark am westlichen Stadtrand mit über 400 Tieren verschiedenster Arten. Mir persönlich gefällt die Atmosphäre an der Uecker-Mündung mit der Marina Lagunenstadt, dem Leuchtturm sowie dem mehr als 800 Meter langen Strand.

Unsere Stellplätze liegen beide an der Uecker. Der eine nur wenige Meter vom Schloss jedoch über 2 Kilometer vom Strand entfernt, der andere weiter nördlich, etwa 600 Meter bis zum Schloss und fast 3 Kilometer bis zum Strand, in der Nähe des Yachtclubs. Der erstgenannte bietet 16 Womos Platz und ist ganzjährig geöffnet. Wasser, Ver- und Entsorgung sowie Strom sind im Preis enthalten. Gezahlt wird am Automaten, der jedoch nur Münzen nimmt. Toiletten und Münzduschen in öffentlichen Sanitäranlagen befinden sich in der Nähe. Der Platz als solcher liegt für meinen Geschmack schön: nahe zur Innenstadt, Bäcker sowie Fischbuden in der Nähe und in der ersten Reihe sogar Blick aufs Wasser. Der andere Platz ist für lediglich 5 Womos, ist ebenfalls zentral gelegen und vom Grundpreis sehr kostengünstig. Wasser muss extra bezahlt werden, Strom geht nach Verbrauch und die Dusche ist vergleichsweise teuer, wenn man kein Blitz-Duschen veranstalten möchte. Was fehlt sind die Entsorgungsmöglichkeiten.

Unser vorletzter Platz befindet sich in Altwarp im Hafen. Dazwischen liegen rund 20 Kilometer, die ich auf der L31 zurücklege. Vorbei geht’s an Bellin mit dem Waldstrandbad, einigen schönen Aussichtspunkten an der Steilküste und viel Natur – aber kein Stellplatz. Aber Altwarp entschädigt mich dafür. Hier am Hafen gibt es nämlich für 48 Womos Platz mit Blick aufs Stettiner Haff sowie die vorgelagerte kleine polnische Insel Łysa Wyspa. Teils ist der ganzjährig geöffnete Platz parzelliert. Ver- und Entsorgung sowie WC sind im Preis inbegriffen, der beim Hafenmeister gezahlt wird. Hunde kosten leider mal wieder extra, der Strom ist dafür mit 2 Euro für 24 Stunden recht kostengünstig. Für die Dusche muss ebenfalls bezahlt werden, ferner gibt es Waschmaschine und Trockner. Der Platz ist beleuchtet und alles ist in wenigen hundert Metern erreichbar. Einfach nur schön hier!

Altwarp befindet sich im äußersten Osten Meck-Pomms, an der Seegrenze zum Nachbarland Polen. Die Gemeinde ist Deutschlands nordöstlichster Festlandpunkt. Die vorgelagerte polnische Insel Łysa Wyspa trennt Altwarp vom polnischen Festland. Südlich liegt das Landschaftsschutzgebiet Altwarper Binnendünen, Neuwarper See und die Insel Riether Werder. In dieser Richtung liegt auch das polnische Nowe Warpno, zu Deutsch Neuwarp.

Einst Fischerdorf, das seine Entstehung den Fischern des Klosters Pudagla auf Usedom zu verdanken, ist Antwarp heute ein gern besuchter Ort.

Vom Stellplatz am Hafen – übrigens der nordöstlichste Hafen Deutschlands und gleichzeitig Grenzhafen – bis zum kleinen Strand sind es etwa 500 Meter. In die andere Richtung liegt in unserer Nähe der Kutter Lütt Matten, der verschiedene Touren wie Schaufischen oder eine Tour nach Polen, etwa in die Schwesterstadt Nowe Warpno (Neuwarp), anbietet. Ebenfalls unweit von uns befinden sich die Antwarper Binnendünen, ein Naturschutzgebiet, das Erholung pur sowie einen fantastischen Blick verspricht. Ebenfalls sehenswert sind der „Separate Glockenstuhl“ der nach einem Blitzschlag zerstörten und wiederaufgebauten, turmlosen Kirche, das Museum in der Historischen Bockwindmühle und das Wacholdertal.

Meine Reise entlang der deutschen Ostseeküste – inklusive Bodden ohne Inseln – nähert sich dem Ende zu. Endstation ist Luckow, besser gesagt, ein außerhalb liegender Wohnmobilstellplatz, auf dem man die lange Reise in Ruhe und Besinnlichkeit ausklingen lassen kann. Wir befinden uns hier rund 3 Kilometer von der polnischen Grenze entfernt. Genau gegenüber liegt das bereits erwähnte Landschaftsschutzgebiet Altwarper Binnendünen, Neuwarper See und die Insel Riether Werder. 300 Meter nach links raus gibt es eine Aussichtsplattform, von der aus man bei gutem Wetter einen fantastischen Blick über die Riether Stiege vorm Stettiner Haff hat.

Der Wohnmobilstellplatz ist am „Haffcamping“ zu finden, liegt mit seinen 4 Stellplätzen außerhalb vom Luckower Ortsteil Rieth, direkt am Wasser. Außer ein paar wenigen Gebäuden ist hier (fast) nichts zu finden – Idylle pur. Für gemütliche Abende gibt es eine Grillstelle und für diejenigen, die sich mal nicht selber versorgen möchten, gibt es nebenan einen Imbiss mit geräuchertem Fisch. Im Preis inbegriffen sind Strom, Wasser, Grauwasser- und Toiletten-Entsorgung, WLAN und Hunde. Saison ist von April bis September. Mein Tipp: Solch eine idyllische Oase der Ruhe ist beliebt, also ruft man am besten vorher an.

Damit verlassen wir Mecklenburg-Vorpommern und freuen uns auf die (Halb)Inseln Fehmarn, Poel, Darß-Fischland-Zingst, Rügen und Usedom.

Auflistung der Koordinaten „unserer“ Stellplätze

  1. Priwall: Wohnmobilstellplatz; N53° 57′ 13.1″ E10° 53′ 07.2″ (Den gibt es evtl. nicht mehr)
  2. Boltenhagen: Wohnmobilstellplatz Krämers/Wohnmobilhafen; N53° 58′ 50.0″ E11° 13′ 08.3″
  3. Boltenhagen: Wohnmobilstellplatz/Wohnmobilpark Banana Jack; N53° 58′ 53.0″ E11° 13′ 04.1″
  4. Boltenhagen: Wohnmobilstellplatz am Regenbogen Camp; N53° 58′ 53.2″ E11° 13′ 03.4″
  5. Boltenhagen: am 18-Loch-Swin-Golfplatz; N54° 0′ 31.1″ E11° 10′ 18.2″
  6. Wohlenberg-Klütz: Wohnmobilstellplatz am Feriendorf; N53° 56′ 20.0″ E11° 14′ 46.1″
  7. Niendorf-Hohenkirchen: Parkplatz/Wohnmobilstellplatz am Campingplatz Ostseequelle; N53° 55′ 48.4″ E11° 16′ 14.3″
  8. Hohenkirchen-Beckerwitz: Wohnmobilstellplatz am Ostseecampingplatz; N53° 56′ 29.0″ E11° 18′ 55.2″
  9. Zierow: Wohnmobilstellplatz am Ostsee-Camping; N53° 56′ 01.4″ E11° 22′ 25.2″
  10. Wismar: Wohnmobilpark Westhafen; N53° 53' 39.2'' E11° 27' 01.0''
  11. Wismar: am WONNEMAR Erlebnisbad; N53° 53' 12.4" E11° 26' 59.4"
  12. Wismar Lütt-Moor: Wohnmobilstellplatz Ferienpark; N53° 55′ 23.3″ E11° 29′ 15.2″
  13. Boiensdorf: Wohnmobilstellplatz am Salzhaff N54° 01′ 27.2″ E11° 32′ 46.2″
  14. Pepelow: Wohnmobilstellplatz am Ostseecamping in Am Salzhaff; N54° 02′ 17.1″ E11° 35′ 09.2″
  15. Rerik: Wohnmobilstellplatz Ostsee/Wohnmobilpark; N54° 06′ 48.0″ E11° 37′ 50.2″
  16. Wittenbeck: Wohnmobilstellplatz am Sanddornstrand; außerhalb von Klein Bollhagen; N54° 08′ 44.2″ E11° 47′ 34.3″
  17. Bad Doberan-Heiligendamm: Parkplatz Am Jagdhaus; N54° 08' 29.1" E11° 50' 26.4"
  18. Bad Doberan-Heiligendamm: Parkplatz Seedeichstraße; N54° 08' 22.9" E11° 51' 13.2"
  19. Rostock-Warnemünde: Wohnmobilstellplatz Mittelmole; N54° 10′ 41.1″ E12° 05′ 30.0″
  20. Rostock-Warnemünde: Wohnmobilstellplatz Strand Mitte; am P&R; N54° 10′ 34.3″ E12° 03′ 24.2″
  21. Rostock: Wohnmobilstellplatz zur Warnow (Parkplatz); N54° 07′ 49.3″ E12° 05′ 57.0″
  22. Rostock: Wohnmobilstellplatz Parken und Meer; N54° 7′ 24.0″ E12° 04′ 42.4″
  23. Rostock: Wohnmobilstellplatz Stadthafen (Parkplatz); N54° 5′ 34.2″ E12° 7′ 54.3″
  24. Rostock: Wohnmobilstellplatz am Mühlendamm (am Parkplatz);N54° 05′ 04.2″ E12° 09′ 13.1″
  25. Graal-Müritz: Wohnmobilstellplatz Seebrücke; N54° 15′ 30.0″ E12° 15′ 11.2″
  26. Graal-Müritz: Wohnmobilstellplatz neben Parkplatz Seebrücke (Parkplatz); N54° 15′ 27.2″ E12° 15′ 04.1″
  27. Ribnitz-Damgarten: Wohnmobilstellplatz Gänsewiese; N54° 14′ 44.1″ E12° 25′ 24.4″
  28. Saal: Wohnmobilstellplatz Wassersport Saaler Bodden; N54° 18′ 43.2″ E12° 28′ 48.3″
  29. Saal-Hafen Neuendorf: Wohnmobilstellplatz am Saaler Bodden; N54° 20′ 06.3″ E12° 31′ 41.1″
  30. Fuhlendorf-Boddenhafen Bodstedt: Wohnmobilstellplatz Am alten Hafen; N54° 22′ 23.2″ E12° 37′ 21.5″
  31. Barth: Wohnmobilstellplatz am Osthafen (Parkplatz); N54° 22′ 09.2″ E12° 43′ 60.4″
  32. Barth: Wohnmobilstellplatz am Segler-Verein am Westhafen; N54° 22′ 20.2″ E12° 43′ 30.4″
  33. Barth: Wohnmobilstellplatz Barther Yachtservice am Westhafen N54° 22′ 15.4″ E12° 43′ 25.0″
  34. Klausdorf: Wohnmobilstellplatz Barhöft; N54° 25′ 55.2″ E13° 01′ 39.3″
  35. Stralsund: Wohnmobilstellplatz an der Rügenbrücke; N54° 18′ 10.2″ E13° 05′ 54.5″
  36. Stralsund: Wohnmobilstellplatz; N54° 16′ 34.7″ E13° 06′ 31.8″
  37. Stralsund: Wohnmobilstellplatz Dirk Luschnat; N54° 18′ 01.3″ E13° 01′ 31.3″
  38. Stahlbrode: Yachthafen (Mittelmole); Parkplatz; N 54° 13' 59.8" E13° 17' 18.4"
  39. Stahlbrode: Yachthafen (links); N54°14' 05.4" E3° 17' 11.0"
  40. Greifswald: Wohnmobilstellplatz am Museumshafen; N54° 05′ 55.2″ E13° 23′ 22.0″
  41. Greifswald: Wohnmobilstellplatz Ladebower Chaussee; N54° 06' 04.4" E13° 22' 57.0"
  42. Lubmin: Wohnmobilparkplatz; N54° 08' 09.5" E13° 36' 22.1"
  43. Wolgast: Parking Am Fischmarkt; N54° 03' 25.3" E13° 46' 31.4"
  44. Wolgast: Parking am Kai; N54° 03' 13.2" E13° 46' 51.0"
  45. Wolgast: Campingplatz PeeneCamp; N54° 02' 31.3" E13° 46' 08.3"
  46. Anklam: Wohnmobilstellplatz; N53° 51′ 21.3″ E13° 40′ 44.1″
  47. Mönkebude: Wohnmobilstellplatz am Yachthafen; N53° 46′ 18.9″ E13° 58′ 07.2″
  48. Grambin: Wohnmobilstellplatz Winfried Fiß; N53° 45′ 34.2″ E14° 0′ 48.0″
  49. Grambin: Wohnmobilstellplatz am Campingpark Oderhaff; N53° 45′ 37.1″ E14° 0′ 37.1″
  50. Ueckermünde: Wohnmobilstellplatz Caravan-Stellplatz an der Uecker; N53° 44′ 04.4″ E14° 02′ 58.1″
  51. Ueckermünde: Wohnmobilplatz Grabenstraße; N53° 44′ 21.2″ E14° 02′ 58.0″
  52. Altwarp: Wohnmobilstellplatz am Hafen; N53° 44′ 23.0″ E14° 16′ 13.2″
  53. Luckow-Rieth: Wohnmobilstellplatz am Haffcamping; N53° 41′ 43.0″ E14° 14′ 0.1″


PS: Wenn Ihr Bilder von den genannten Stellplätzen habt, dürft Ihr sie uns gerne schicken und wir veröffentlichen sie im Beitrag unter Nennung des Urhebervermerks: info@wohnwagen-profis.de



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