Cool bleiben! Tipps gegen Sommerhitze im Wohnwagen und im Wohnmobil

So lässt sich die Sommerhitze im Wohnmobil und im Wohnwagen gut aushalten

Gerade der Sommer lädt zum Reisen mit Wohnmobil oder Wohnwagen ein. Warum? Zum einen haben die Kinder Ferien und die ganze Familie kann längere Zeit unterwegs sein, zum anderen besitzen Seen, Flüsse und Meere genau die richtige Temperatur zum Baden. Aber, wo Licht ist, da fällt auch Schatten: Sonne und Wärme ist super, was aber tun, wenn uns mal wieder eine Hitzewelle einholt und wir Gefahr laufen, im Wohnwagen beziehungsweise im Wohnmobil gar gekocht zu werden?


An dieser Stelle möchte ich ein paar Tricks und Tipps nennen, wie sich auch der heißeste Sommer auf Reisen gut aushalten lässt. Dabei handelt es sich sowohl um Möglichkeiten, die (richtig) Geld kosten als auch um solche, die man nahezu kostenlos haben kann.

Tipp 1: Die richtige Wahl treffen

Dieser Tipp richtet sich an Leute, die ein Reisemobil mieten möchten oder an solche, die gerade dabei sind, sich für den Kauf eines Wohnwagens oder Wohnmobils zu entscheiden. Die meisten der Fahrzeuge sind weiß, und das ist auch gut so, denn sie heizen sich wesentlich weniger auf als dunkle Modelle. Das kommt daher, dass helle Farben das Sonnenlicht erheblich stärker reflektieren als dunkle. Fazit: Helle Fahrzeuge bleiben viel länger kühl als andere und entsprechend weniger kommen die nachfolgenden Tipps zum Tragen.


Folglich sollte man nach Möglichkeit einen weißen, beziehungsweise einen hellen Camper mieten oder kaufen.

Tipp 2: Den richtigen Urlaubsort wählen

Urlaub in der Nähe von Wasser, gleichgültig ob am Fluss, am See oder am Meer, ist bei Hitze stets angenehmer, da dort normalerweise ein erfrischender Wind die Sommerhitze etwas erträglicher macht. Außerdem hilft ein Bad im kühlen Nass, dass sich der Körper abkühlen und man anschließend die Hitze wieder besser ertragen kann.

Tipp 3: Die Sonneneinstrahlung verringern

Das lässt sich im Prinzip ganz einfach bewerkstelligen: Das Wohnmobil aber auch der Wohnwagen sollten möglichst im Schatten stehen. Also heißt es, bereits frühzeitig darüber nachdenken, ob der anvisierte Platz ausreichend Bäume zu bieten hat. Nicht nur die Insassen, auch der Kühlschrank und gegebenenfalls die Klimaanlage sind dankbar dafür, denn letztere arbeiten im Schatten wesentlich effizienter. Einziger Nachteil: Wer eine auf dem Dach fest montierte Satellitenschüssel hat, könnte Probleme beim Fernsehempfang haben. Dagegen helfen nur transportable SAT-Schüsseln oder der Verzicht aufs Fernsehprogramm.


Auch das Schließen der Rollos sowie das Ausfahren von Markisen sind dabei behilflich, die Sonneneinstrahlung ins Innere zu dezimieren. Empfehlenswert fürs Cockpit des Wohnmobils sind silberne Dämmmatten.

Tipp 4: Richtig Lüften

Lüften ist wichtig. Richtig Lüften ist – speziell bei großer Hitze – das A und O. Dabei sollten jedoch Fenster und Türen nur dann geöffnet werden, wenn es draußen kühler ist als drinnen. Das ist in der Regel von spätabends bis frühmorgens der Fall. Wer dennoch auch am Tag Fenster, Dachluken oder die Tür geöffnet haben möchte, sollte dies nur tun, wenn die Öffnungen nicht der direkten Sonneneinstrahlung ausgesetzt sind. Geht draußen ein angenehmer Wind, so kann man natürlich auch am Tag alle anderen Fenster beziehungsweise die Tür – die idealerweise Dank einer Markise im Schatten liegt – offen halten. Zwar erfolgt dabei kein wirklich kühlender Effekt, aber der hereinströmende Wind macht die Hitze ein bisschen erträglicher.


Desweiteren ist für Durchzug zu sorgen, damit die Luft zirkulieren kann und ein Luftaustausch stattfindet.


Tipp 5: Das passende Equipment

Im Handel findet man zahlreiche Dinge, die das Leben im Wohnmobil oder Wohnwagen bei brütender Hitze einfacher und angenehmer gestalten helfen. Dazu gehören:


  • Markisen oder Sonnensegel

Sie sorgen nicht nur dafür, dass man draußen im Schatten sitzen kann, auch verhindern sie, dass die direkte Sonneneinstrahlung auf dieser Seitenwand in den Camper eindringt und sich der Innenraum aufheizt. Ideal sind Planen mit UV-Blocker.


  • Rollos, Jalousien und/oder Thermomatten

Durch das Zuziehen von Rollos und Jalousien wird die Hitze ausgesperrt. Eine silberne Thermomatte sorgt im Fahrerhaus eines Wohnmobils ebenfalls dafür, dass die direkte Sonneneinstrahlung minimiert wird. Das ist besonders bei großen Frontscheiben sehr effektiv. Silber reflektiert die Sonne und hemmt das Aufheizen des Wageninneren.


Für Dachluken und Seitenfenster empfehle ich zusätzlich zu Rollos und Jalousien sogenannte Sonnenschutzüberzüge für außen. Jedoch sind gerade die für Dachluken nicht ganz billig.


  • Kühlmatten und Kühlkissen

Im Sommer ist das Schlafen im Wohnmobil oder Wohnwagen nicht immer angenehm, weil es zu heiß werden kann. Kühlmatten und Kühlkissen können da Abhilfe schaffen. Sie sind mit einem speziellen Gel gefüllt, welches bei entsprechendem Druck über einen längeren Zeitraum hinweg Kälte abgibt. Wenn der Druck nachlässt, regeneriert sich das Gel wieder. Natürlich kann man die zusammenfaltbare Matte beispielsweise auch im Sitzen – etwa während der Fahrt – in Anspruch nehmen. Der besondere Vorteil liegt darin, dass man weder Strom noch andere Kühlquellen benötigt.


  • Belüftete Sitzmatten

Belüftete Sitzauflagen haben an verschiedenen Stellen im Polster einen Luftauslass und funktionieren mittels eines 12-Volt-Anschlusses.


  • Ventilator-Dachhauben

Mittels der Ventilator-Dachhauben, die man sowohl bezüglich der Laufrichtung als auch der Drehzahl regeln kann, sorgen dafür, dass kühlere Außenluft zu- beziehungsweise heiße Innenluft abgeführt wird. Gleichzeitig haben sie den Vorteil, auch als eine Art Dunstabzugshaube dienen zu können. Der Einbau, der eine Verbindung zur Stromzufuhr mit sich führt, muss vom Fachmann oder zumindest von jemandem vorgenommen werden, der sich damit auskennen.


  • Tischventilator

Die wesentlich kostengünstigere, jedoch nicht ganz so effektive Lösung – je nach Modell und Größe – ist ein Tischventilator. Allerdings benötigt man hierfür Landstrom. Außerdem stört ein eventuell quer durch den Raum führendes Kabel. Letztendlich nimmt der Tischventilator Platz im eh schon eng bemessenen Wohnmobil und Wohnwagen weg.


Es gibt auch 12-Volt-Tischventilatoren, die jedoch viel Strom von der Bordbatterie ziehen und bei weitem nicht so effektiv sind. Kleine, batteriebetriebene Ventilatoren haben noch weniger Effekt.

  • Klimaanlage

Die wohl teuerste Variante, Hitze aus dem Wohnwagen beziehungsweise aus dem Wohnmobil auszusperren, ist eine Klimaanlage. Allerdings gibt es hierbei nicht nur sehr große Preisunterschiede sondern auch Unterschiede bezüglich der Effektivität. Nachteilig ist, dass Klimaanlagen viel Strom verbrauchen und – je nach Modell – recht geräuschvoll arbeiten, womit man sich am Platz nicht immer Freunde verschafft.

Tipp 6: Nasse Handtücher

Ein ganz einfacher Trick sind nasse Handtücher. Dazu nimmt man am besten ein paar alte mit. Diese macht man richtig nass und legt sie möglichst auf alle Dachluken sowie generell aufs Dach. Das Wasser verdunstet, und es entsteht ein angenehmer Kühleffekt. Mit einer Gießkanne kann nach Bedarf nachbefeuchtet werden. Jedoch lassen sich nicht alle Wohnmobildächer einfach besteigen, und es ist vor allem für ältere Wohnmobilisten nicht ganz ungefährlich.

Tipp 7: Die Freiluft-Küche

Wer schon mal bei Hitze im Wohnmobil gekocht hat, weiß, dass eine Sauna nichts dagegen ist. Zur „normalen“ Hitze kommt eine zusätzliche hinzu. Abhilfe kann man schaffen, indem man draußen – entweder auf einem Gaskocher oder einem Grill – das Essen zubereitet.

Tipp 8: Richtig essen und trinken

Fettes, schwer im Magen liegendes Essen ist bei großer Hitze überhaupt nicht angesagt. Wer sich und seinen Mitfahrern was Gutes tun will, gönnt sich eine kalte Mahlzeit, etwa in Form eines leckeren Salates.


Trinken sollte man besonders viel, wobei Alkohol nicht ratsam ist. Am besten nimmt man Wasser – Keineswegs eisgekühlt! – oder Tee zu sich.

Tipp 9: Kühlung aus der Flasche

Zwei ganz simple Methoden, ein wenig Kühlung im überhitzten Wohnmobil oder Wohnwagen zu erlangen, sind folgende:


1. Man nehme eine herkömmliche Sprühflasche oder einen kleinen Flakon und befülle diesen mit Wasser. Immer wenn einem danach ist, kann man sich mit dem wohltuenden, kühlen Nass besprühen. Noch besser ist, wenn das Gefäß mit kaltem grünen Tee gefüllt wird. Das hat den positiven Nebeneffekt, dass dank der im grünen Tee enthaltenen Antioxidantien der Hautalterung vorgebeugt werden kann.


2. Auch eine herkömmliche Wärmflasche bringt Erleichterung. Man kann sie nämlich mit kaltem Wasser füllen und anschließend eine Zeitlang in den Kühlschrank legen. Später sorgt sie auf Armen oder Beinen oder im Bett für Kühlung.

Tipp 10: Hilfe durch einen UV-Schutzanstrich

Kaum einer kennt ihn, den helfenden UV-Schutzanstrich. Es handelt sich dabei um eine Art Dispersionsfarbe, die direkt aufs Dach – gleichgültig ob lackiert oder GfK – aufgetragen wird. Die Farbe enthält Reflexionskomponenten, welche bis nahezu 90% der Sonnenenergie reflektieren. Laut Hersteller reduziert sich dabei die Oberflächentemperatur des Daches auf bis zu über 10°C, was einen kühleren Innenraum verspricht.

Tipp 11: Wie man sich bettet…

Wer ruhig schlafen und nicht im Wohnmobil- oder Wohnwagen-Bett vor Hitze vergehen möchte, sollte die passende Bettwäsche, den passenden Bettbezug wählen. Selbstredend ist, dass als Inlet keine dicke Daunendecke, sondern eine dünne Sommerdecke dienen sollte. Was die Bettwäsche anbelangt, gibt es verschiedene Stoffe, wobei auf Eigenschaften wie feuchtigkeitsregulierend, temperaturausgleichend und atmungsaktiv zu achten ist. Ideal sind Überzüge aus Mako-Satin, Batist, Leinen, Seide, Seersucker, Perkal oder Renforcé – jeweils feinfädige Baumwollgewebe – oder Jersey.



Zum Schluss noch etwas für Kastenfahrer: Diese Reisemobile heizen sich stärker auf als andere Wohnmobile und die Hitze bleibt allein schon wegen des geringeren Innenraumes besser erhalten. Daher empfiehlt es sich, Fenster und Türen auch tagsüber geöffnet zu lassen, um wenigstens etwas Luftaustausch zu haben.

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