Wohnwagen oder Wohnmobil?

Wohnwagen oder Wohnmobil?

Unabhängiges und flexibles Reisen erfreut sich seit einiger Zeit einer immer größeren Beliebtheit. Wohnwagen und Wohnmobile stellen diese Voraussetzung dar und sind Symbol für Freiheit und Lebensfreude. Man verfügt über ein mobiles Quartier, welches Unterkunft und zugleich Rückzugsort ist. Man kann die Welt entdecken, sein Urlaubsprogramm beliebig organisieren und ist nicht auf Hotels oder Pensionen angewiesen.

Die Qual der Wahl

Dennoch bleibt eine wichtige Frage offen: Was ist letzten Endes die bessere Kaufentscheidung – ein Wohnwagen oder Wohnmobil? Dies wird jeder für sich entscheiden müssen, denn es gibt auf beiden Seiten sowohl Vorteile als auch Nachteile. Die nachfolgenden Zeilen beschäftigen sich mit dieser Frage und werden zumindest für einen groben Überblick sorgen, ersetzen aber nicht den Expertenrat eines Händlers. Kleiner Tipp: Am besten selbst den Praxistest durchführen. Schauen Sie sich die Camping-Möglichkeiten beim Händler vor Ort an. Nehmen Sie im Caravan Platz, lassen Sie die Aufteilung und das Interieur wirken und testen Sie die Features. So bekommt man einen ersten Eindruck und behält einen klaren Kopf, wenn es später um die Kaufentscheidung geht. Aber auch eine gründliche theoretische Recherche im gedruckten Katalog oder im Internet lässt mögliche Unklarheiten beseitigen.

Die Technik im Focus

Der wesentliche Unterschied von Wohnwagen und Wohnmobilen liegt im Antrieb. Während das Wohnmobil einen eigenen Motor besitzt, benötigt der Wohnwagen eine Zugmaschine. Sie reisen also zusätzlich mit einem Pkw, welcher jederzeit angekoppelt und abgekoppelt werden kann. Die Stromversorgung während der Fahrt ist im Wohnmobil durch die Batterie (12V oder 230V) des Fahrzeugs sichergestellt. Beim Wohnwagen wird der Strom über das Zugfahrzeug eingespeist. Für eine externe Stromversorgung (Campinggas) muss eine entsprechende Einrichtung installiert sein. Ein kleiner Sanitärbereich ist meist in beiden Modellen integriert, gehört allerdings in kleineren Wohnwagen nicht unbedingt zum Standard-Lieferumfang.


Neuwagen, Mietwagen, gebrauchte Modelle oder Sharing – die Auswahl ist groß. Man sollte sich vor dem Kauf überlegen, wie oft der Wohnwagen oder das Wohnmobil tatsächlich bewegt wird und auf welchen Luxus man auf keinen Fall verzichten möchte. Bestimmte Sharing-Angebote helfen bei der Entscheidungsfindung, insbesondere in der Einstiegsphase, wenn keine Vorkenntnisse oder Erfahrungen vorhanden sind. Alternativ kann man natürlich auch einen Camper mieten oder einen günstigen Gebrauchtwagen in Erwägung ziehen.

Freies Reisen und ein entspannter Urlaub

Sowohl der Wohnwagen als auch das Wohnmobil stehen für einen Individual-Urlaub ohne zeitliches Korsett, Hotelsuche oder Kofferpacken. Alle benötigten Utensilien sind im Wohnbereich verstaut, man kann regelmäßig Pausen einlegen und jede Fahrt mit vielen neuen Eindrücken ganz entspannt genießen. Zudem sind die Camping-Stellplätze für gewöhnlich weitaus günstiger, als eine Übernachtung im Hotel. Familien mit Kindern verfügen über ihr eigenes kleines Reich und Nachbarn werden weniger durch angrenzenden Lärm gestört. Man kann sich selbst verpflegen und auch der Tagesablauf kann je nach Wunsch, Befinden und Gegebenheit angepasst werden. Zudem können größere Distanzen zurückgelegt werden, sodass Rundreisen möglich sind, ohne mehrere Unterkünfte wechseln zu müssen oder zum Hotel, beziehungsweise der Pension zurückzukehren. Egal ob es sich um einen Aktiv-Urlaub oder eine Entspannungs-Tour handelt: Wohnwagen und natürlich auch Wohnmobile bieten je nach Größe und Ausstattung reichlich Komfort und maximale Flexibilität.

Wohnmobil und dessen Vorzüge

Natürlich dürfen nicht nur Vergleiche von Wohnwagen und Wohnmobil aufgestellt werden. Auch zwischen den einzelnen Wohnmobilen gibt es durchaus Unterschiede, die auf den Anschaffungspreis und den Hersteller zurückzuführen sind. Im Allgemeinen handelt es sich bei einem Wohnmobil um die Premium-Variante, als es beim Wohnwagen der Fall ist. Das Gefährt fungiert durch den eigenen Antrieb selbst als Fahrzeug und kann entsprechend leichter gelenkt und gefahren werden. Meist ist die Fahrzeit geringer, da höhere Geschwindigkeit außerhalb geschlossener Ortschaften, auf Autobahnen und Kraftverkehrsstraßen erlaubt sind, siehe Seite des ADAC.


Die Mitreisenden dürfen sich unter bestimmten Auflagen und mit einer ausreichenden Sicherung während der Reise im Wohnraum aufhalten. Allerdings sollte beachtet werden, dass die Instandhaltungs- und Wartungskosten etwas höher sind. Inwieweit ein besonderer Führerschein erforderlich ist, richtet sich nach dessen Ausstellungsdatum und zusätzlich dem Gesamtgewicht des Wohnmobils.


Führerschein vor 1999

Führerscheinklasse 3: bis 7,5 t zulässiges Gesamtgewicht


Führerschein nach 1999

Führerscheinklasse B: bis 3,5 t zulässiges Gesamtgewicht

Führerscheinklasse C1: bis 7,5 t zulässiges Gesamtgewicht

Wohnwagen für Flexible

Der Wohnwagen besitzt keinen eigenen Antrieb, muss also von einem Pkw gezogen werden. Der Käufer profitiert insofern, das automatisch ein Auto vorhanden ist, welches am Urlaubsort als Fortbewegungsmittel genutzt werden kann. Ein Mietwagen (beim Wohnmobil beliebt) ist also hier nicht erforderlich. Der Wohnwagen kann bequem auf dem Campingplatz abgestellt werden, während das Auto für Unternehmungen jederzeit zur Verfügung steht. Darüber hinaus sind die Anschaffungskosten wie auch die Unterhaltungskosten meist niedriger als beim Wohnmobil. Daneben ist der Pflegeaufwand weniger hoch als beim Wohnmobil. Man kann von einem hohen Maß an Flexibilität sprechen, muss aber auch Abstriche beim Fahrkomfort in Kauf nehmen. Vor allem für ungeübte Fahrer kann es nämlich kompliziert werden, den Wagen mit (ausladendem) Anhänger sicher zu lenken, zu rangieren und zu parken. Meist ist eine Erweiterung des Führerscheins erforderlich.


Führerschein vor 1999

Führerscheinklasse 3: bis 18,5 t zulässiges Gesamtgewicht


Führerschein nach 1999

Führerscheinklasse B: bis 3,5 t zulässiges Gesamtgewicht

Führerscheinklasse B96: bis 4,25 t zulässiges Gesamtgewicht

Führerscheinklasse BE: bis 7,5 t zulässiges Gesamtgewicht


Weiterführende Informationen zu diesem Thema unter Gesetze und Verordnungen zur Fahrt mit dem Wohnwagen oder Wohnmobil.

Fazit

Der Trend geht zweifelsohne in Richtung Wohnmobil. Trotz hoher Anschaffungskosten überzeugt das Fortbewegungsmittel durch einfaches Handling, Leistung und seiner Vielseitigkeit. Das Fahren und Parken ist nicht viel anders als mit dem Pkw und oftmals ist ein Allrad-Antrieb vorhanden, was auf unwegsamem Terrain eine große Erleichterung und Sicherheit bietet. Letztendlich muss man sich im Klaren sein, welches Budget einem zur Verfügung steht, welche Reiseart zu einem passt und welche individuellen Vorlieben damit verknüpft werden. Schließlich ist es ein großer Unterschied, ob Rundreisen, beziehungsweise Entdecker-Touren geplant sind oder ob man die meiste Zeit auf dem Campingplatz verbringt. Es gibt eine Vielzahl an verfügbaren Wohnwagen- und Wohnmobil-Typen die sich in verschiedenen Designs und Ausstattungen unterscheiden. Und jeder muss das für sich passende herausfinden.

Partner