Diskussion zum Artikel Wohnmobiltour entlang der deutschen Nord- und Ostseeküste (1/4):
Moin! Mit dem Wohnmobil entlang der Nordseeküste – Von Ditzum bis nach Dagebüll
Mit
dem Wohnmobil entlang der deutschen Nordseeküste bedeutet mehr als
nur Strand, Meer und Erholung. Hier trifft man auf eine wunderbare
Landschaft, nette sowie gastfreundliche Leute, leckeres Essen und
viel Sehenswertes. Dabei begleitet den Reisenden sowohl ein ruhiges
als auch ein bewegtes Meer; und natürlich das Wattenmeer, ein
UNESCO-Weltnaturerbe. Deiche
sollen schützen, für uns Wohnmobilfahrer sind sie außerdem eine
willkommene Gelegenheit zum Spaziergang oder für eine Radtour.
Idyllische Dörfer dürfen neben den bekannten Ferienorten nicht
unerwähnt bleiben.
Geografisch
betrachtet erstreckt sich die deutsche Nordseeküste von etwa Ditzum
– am anderen Ems-Ufer, gegenüber von Emden – bis zur Insel Sylt,
grob gesagt, von den Niederlanden bis nach Dänemark. Zu dem Gebiet
zählen auch die Ostfriesischen sowie die Nordfriesischen Inseln und
einige Halligen, die wir aber auf unserer Reise ausgespart haben. Die
„erste“ Insel im Südwesten ist Borkum, die „letzte“ –
gegenüber der deutsch-dänischen Grenze – ist Sylt. Ganz weit
draußen, mitten in der Nordsee, etwa 50 Kilometer von der Küste
entfernt, befindet sich die Hochseeinsel Helgoland. Sie ist jedoch
nicht „wohnmobilrelevant“, da auf ihr jeglicher Verkehr untersagt
ist.
Bleibt
noch der, die beiden Meere verbindende Nord-Ostsee-Kanal, die
schnellste Strecke für den Schiffsverkehr und für uns
Wohnmobilisten interessant, da sich dort mehrere Stellplätze
befinden, von denen aus man große Containerschiffe und manchmal
sogar ein Kreuzfahrtschiff direkt vor Augen hat. Wir erwähnen hier
jedoch nur den in Brunsbüttel.
Größte
Stadt auf diesem Gebiet ist Hamburg. Obwohl eine interessante Stadt,
lassen wir sie dennoch aus, schließlich liegt sie nicht am Meer,
sondern an der Elbe, die sie mit der Nordsee verbindet. Ansonsten
sind Emden, Norden, Wilhelmshaven, Bremerhaven, Cuxhaven als größere
Orte im Küstenbereich zu erwähnen. Andere Ortschaften wie
beispielsweise Büsum, sind bei Touristen besonders beliebt.
Auch
das „Land hinter dem Deich“, also das Gebiet außerhalb der
Küste, ist empfehlenswert. Wir jedoch wollen uns einzig und allein
auf die Küste konzentrieren.
Von
Ditzum bis Emden
Eigentlich
eine kurze Strecke, denn wir steuern nur diese beiden Orte an, Ditzum
und Emden. Ditzum, ein kleines, außerhalb der Saison verschlafenes
Fischerdorf linksseitig der Ems, in der Nähe des Dollarts, liegt
schräg gegenüber von Emden. Vom Ditzumer Hafen aus setzt eine Fähre
über die Ems nach Petkum, einem Stadtteil von Emden, über. Doch
leider nimmt sie keine Wohnmobile mit. Daher werden für uns aus den
knapp 13 Kilometern, die PKWs fahren würden, rund 55 Kilometer.
Aber
nun zu Ditzum, das nicht wirklich an der Nordsee liegt. Aber ein
bisschen schummeln ist erlaubt!? Der Ort ist übersichtlich, besitzt
ein Buddelschiffmuseum und besagten Hafen. Am Ortsrand – direkt
hinter dem Emsdeich – gibt es für 54 Wohnmobile den
Reisemobilhafen
„Am Emsdeich“ mit allem Notwendigen,
selbst mit Dusche und WC. Der Hafen sowie der Ortskern können
fußläufig gut erreicht werden. Was mir persönlich fehlt, ist die
Sicht aufs Wasser. Wenn man jedoch den Deich hochgeht, ist es da…
Weiter
geht’s nach Emden. Da uns, wie gesagt, die Fähre nicht mitnimmt,
müssen wir über die A31 und durch den Ems-Tunnel fahren.
Emden
liegt am Nordufer des Dollarts, einer Bucht im Mündungsbereich der
Ems in die Nordsee. Auch hier finden wir wieder einen
Wohnmobilstellplatz mit allem Nötigen. Er bietet 40 Mobilen Platz,
wobei man eher „kuscheln“ muss. Der Platz am „Alten
Binnenhafen“ liegt nur wenige Gehminuten von der Altstadt entfernt,
direkt am alten Binnenhafen, und bietet eine schöne Aussicht auf das
Hafenleben. Ein Teil dieses alten Binnenhafens ist die Ratsdelft, wo
das Museumsfeuerschiff „Amrumbank“ liegt. Luftlinie alles ganz
nah, zu Fuß jedoch ein wenig weiter weg, da wir erst zu einer Brücke
müssen.
Emden
hat zwei bekannte Komiker hervorgebracht: Otto Waalkes und Karl Dall.
Und so wundert’s auch nicht, dass ganz in der Nähe unseres
Stellplatzes, am Ende der Ratsdelft „Dat Otto Huus“ zu finden
ist, aus dessen Fassade der Ottifant herauszuspringen scheint. Nur
einen Steinwurf entfernt lädt das Bunkermuseum in einen
authentischen Bunker ein. Das Beste jedoch liegt – nur durch Wasser
von uns getrennt – gegenüber unseres Stellplatzes: Eine Fischbude,
wo es meiner Meinung nach den besten Matjes gibt, den ich je gegessen
habe. Dafür lohnt sich der tägliche „Umweg außen herum“.
Von
Greetsiel bis Hooksiel
So
langsam kommen wir ans Meer. Ab jetzt sind der Küste die
Ostfriesischen Inseln Juist, Norderney, Baltrum, Spiekeroog und
Wangerooge vorgelagert.
Im
Laufe der Route begegnen uns immer wieder Orte mit der Bezeichnung
„Siel“ am Ende. Das deutet auf eine Gemeinsamkeit hin, auf ein
„Siel“. Laut Google ist ein Siel „…ein
verschließbarer Gewässerdurchlass in einem Deich“. Augen auf, man
sieht sie unterwegs!
Und
so heißt auch unser nächstes Ziel Greetsiel. Wir lieben den
dortigen Wohnmobilstellplatz bei den Zwillingsmühlen. Leider mögen
ihn auch viele andere, so dass die 55 Plätze häufig belegt sind.
Man muss eben zur rechten Zeit ankommen!
Einmal
einen Platz gefunden, steht man zwar nicht besonders ruhig, aber in
unmittelbarer Nähe zu den beiden Windmühlen und nur etwa einen
Kilometer vom kleinen, idyllischen, alten Ortskern mit den
malerischen Giebelhäusern sowie dem Hafen entfernt. Bis zum
Wattenmeer sind es leider rund fünf Kilometer.
Krummhörn-Greetsiel,
wie der Ort offiziell heißt, besitzt einen typischen Sielhafen mit
der größten Krabbenkutterflotte Ostfrieslands. Ein Gang zum rund
fünf Kilometer entfernten rot-gelb gestreiften Pilsumer Leuchtturm
ist für uns ein Muss. Wem der bekannt vorkommt, der hat den Film
„Otto – Der Außerirdische“ gesehen. Ja, es ist der
„Otto-Turm“!
Unsere
nächste Station ist Norden, besser gesagt Norddeich oder wie die
Ostfriesen sagen „Nörddiek“. Sehenswert sind hier die
Seehundstation „Nationalpark-Haus“ mit der
Seehund-Aufzuchtstation, sowie das Waloseum mit dem gigantischen
Pottwal-Skelett.
Von
Norddeich aus geht eine Fähre auf die Insel Norderney. Sie nimmt
sogar Wohnmobile mit, jedoch ist der Preis derartig erschreckend,
dass wir es lieber bei einer womolosen Tagestour belassen.
Norddeich
besitzt gleich zwei offizielle Stellplätze: Der eine bietet etwa 100
Wohnmobilen Platz und liegt in der Nähe des Erlebnisbades „Ocean
Wave“ beziehungsweise der Seehund-Aufzuchtstation, also praktisch
im Ort. Der andere, den wir bevorzugen, befindet sich außerhalb. Er
hat 44 Plätze und ist in Meeresnähe. Wir lieben ihn, weil man hier
fantastisch am Meer entlang spazieren gehen kann. Außerdem fehlt es
auch hier an nichts, außer an Trubel.
Auf
nach Bensersiel – einen weiteren Siel-Ort. Hier
gibt es auf dem Campingplatz Bensersiel rund 30 Extra-Plätze für
Wohnmobile. Er liegt westlich des kleinen Ortes und des Hafens, der
Fährverbindungen nach Langeoog bietet. Da der Stellplatz vor
dem Deich liegt, kann es sein, dass man bei herannahender Sturmflut
den Platz verlassen muss. Ein Badestrand, der in der Hauptsaison oft
überfüllt ist, liegt nur wenige Schritte von uns entfernt.
Anschließend
fahren wir weiter nach Neuharlingersiel. Auch hier erwartet uns ein
häufig gut besuchter Strand, und auch hier gibt es eine
Fährverbindung; diesmal nach Spiekeroog. Und auch hier wieder ein
Wohnmobilstellplatz: Er liegt am Hafen, hat 23 Plätze und ist
Geschmackssache. Wer Hafen-Atmosphäre liebt, für den ist es schön,
wer Ruhe und Idylle sucht, der zählt den Platz nicht zu seinen
Favoriten. Maximale Verweildauer sind drei Nächte. Das reicht aber
auch.
Immerhin
habe ich eine abwechslungsreiche Umgebung: Vor mir der Hafen und
dahinter ein Badestrand, hinter und rechts von mir das Wattenmeer und
in der anderen Richtung der Ort.
Das
Nordseeheilbad Neuharlingersiel ist ein Ort mit ein paar
Sehenswürdigkeiten sowie schönen Häusern und Straßen. Doch der
nächste Siel-Ort wartet…
Harlesiel
heißt er. Hier finden wir auf einem der 20 Plätze des
Wohnmobilstellplatzes, der zum Campingplatz Harlesiel gehört,
Quartier. Direkt am Hafen, an der Mole, finden zudem noch einmal 56
Mobile Platz. Mir gefällt es hier besonders gut, weil ich hier einen
direkten Blick aufs Wasser habe: entweder auf die Harle mit der
Hafeneinfahrt oder aufs Meer. Unmittelbar dahinter befindet sich ein
Sandstrand. Wer mag, kann von hier die Fähre nach Wangerooge nehmen,
die Überfahrt dauert 45-60 Minuten. Wir haben es noch nie versucht.
Wir
verlassen den Platz schweren Herzens und begeben uns auf unseren
weiteren Weg. Es geht an
die äußerste Nordost-Spitze der Ostfriesischen Halbinsel,
nach Schillig. Schillig hat einen schönen Sandstrand und einen
relativ großen, relativ teuren Stellplatz. Er hat Platz für 80
Womos, liegt unweit des Strandes und nahe des Campingplatzes. Man
darf hier drei Tage stehen, dann muss man auf den – noch teureren –
Campingplatz ausweichen. Ich erwähne ihn nur der Vollständigkeit
halber und fahre weiter.
Mein
Weg führt mich nach Horumersiel. Hier erwartet mich endlich wieder
das, was ich mag: 22 Plätze direkt am Yachthafen. Vor uns der kleine
Yachthafen, hinter uns und rechts von uns das Wattenmeer und links
der Ort. Zudem haben wir den kilometerlangen Rasenstrand „vor der
Nase“. Dusche und WC sind vorhanden. Auch dieser Stellplatz ist
nicht besonders billig, was natürlich auch mit an der Kurtaxe liegt.
Nebenan
fahren Ausflugsschiffe los, etwa die Seehunde bei ihrer Ruhe zu
stören. Aber ich glaube, sie lassen sich nicht so leicht aus ihrer
Ruhe bringen!? Zudem gibt es das „Kapitän’s Fischhus“, wo man
lecker essen kann.
Das
Nordseeheilbad Horumersiel ist das, was man von einem Ort an der
Nordsee erwartet: Schiffe beobachten, am Strand spazieren gehen, dort
liegen und träumen – ohne Sand diesmal – oder Wellnessangebote
wahrnehmen.
Weiter
geht’s, zum letzten Sielort auf unserer Tour, nach Hooksiel, das
nur rund 10 Kilometer entfernt liegt. Hier können wir wieder
zwischen zwei Plätzen wählen: Der eine liegt nicht ganz so
idyllisch am Meerwasser-Hallenwellenbad sowie in der Nähe der
Pferderennbahn, unweit der Bootsstege am Hooksieler Binnentief und
bietet knapp 20 Womos Platz. Ein Notbehelf für eine Nacht mit recht
hohem Preis, jedoch mit Hallenbad- und Toilettenbenutzung. Der andere
Stellplatz gefällt mir da schon besser: Er liegt an der Ostdüne,
knapp zwei Kilometer von der Ortsmitte entfernt, und wurde zum
TOP-Platz gewählt. Hier finden 61 Womos Platz, allerdings ist er
nicht ganzjährig geöffnet. Der Preis ist für das, was geboten
wird, moderat. Man hat Blick aufs nahe Wattenmeer, hat eine
ausgezeichnete Ausstattung und man steht nahe am naturnahen Strand,
der sich im weiteren Verlauf bis zum Außenhafen entlangzieht.
Insgesamt sind es vier Kilometer Sandstrand!
Der
alte Seefahrer- und Fischereiort, heutiger Badeort, kann mit einigen
historischen Gebäuden – wie etwa dem einstigen Rathaus mit
Zwiebelturm und dem Muschelmuseum – punkten. Im Hafen gibt‘s
direkt am einlaufenden Kutter fangfrischen Fisch.
Von
Wilhelmshaven bis Cuxhaven
Nun
möchte ich unter anderem ein paar größere Orte besuchen, die nicht
auf „siel“ sondern auf „haven“ enden. Muss wohl was mit Hafen
zu tun haben…
Die
erste Station ist Wilhelmshaven. Die Hafenstadt befindet sich am
Jadebusen, einer großen Nordsee-Meeresbucht. Mit einer enormen
Wassertiefe im Tiefwasserhafen ist hier der größte
Erdölumschlagplatz Deutschlands zu finden. Zudem gibt es einige
Sehenswürdigkeiten wie zum Beispiel zwei historische Windmühlen,
das Wahrzeichen der Stadt – die Kaiser-Wilhelm-Brücke – und
etliche Museen sowie Museumsschiffe am Bontekai. Über die Schönheit
der Stadt hört und liest man unterschiedliche Meinungen.
Aber
Wilhelmshaven hat für uns Wohnmobilisten ein Herz: Hier gibt es
gleich sechs – ja das ist kein Druckfehler! – Stellplätze. Hier
eine kurze Aufstellung in beliebiger Reihenfolge:
- am
Freibad Nord: 6 Plätze am Ortsrand von Fedderwardergroden,
nördlich von Wilhelmshaven, nahe des Freibades (Ich würde sagen,
ein Notplatz, wenn man nichts anderes mehr findet!)
- Reisemobilhafen
am Nautimo: 26 Plätze am Erlebnisbad und Saunaparadies „Nautimo“,
relativ zentral gelegen (ca. 2 km Fußweg in die Innenstadt), jeder
Platz hat seine eigene Stromversorgung
- Reisemobilstellplatz
Südstadt: 16 Plätze, im Süden der Stadt, nahe dem Ems-Jade-Kanal
und dem einstigen Hafenbecken, heutigem Freizeitsee Banter See
- Stellplatz
an der Schleuseninsel: 30 Plätze im Südosten Wilhelmshavens,
kleines Halbrund vom Deich umgeben, also vorm Wind geschützt, mit
viel Grün, direkter Zugang über den Deich an den Jadebusen (Meer),
ca. 3,6 km bis ins Zentrum
- Stellplatz
am Fliegerdeich: 58 Plätze auf dem Deich, unmittelbar am Wasser,
unweit der Schleuseninsel, zwischen Ems-Jade-Kanal und Jadebusen,
nur für autarke Wohnmobile, da keinerlei Ver- und Entsorgung,
offiziell nur für eine Nacht, etwas mehr als 3 km bis ins Zentrum.
Achtung: Bei starkem Wind ist der Platz gesperrt!
- Stellplatz
in der Bunsenstraße: 10 Plätze direkt an der Straße sowie am
Ems-Jade-Kanal
Für
uns sind die Plätze am Fliegerdeich sowie an der Schleuseninsel am
schönsten. Das sehen leider auch viele andere Wohnmobilisten so,
sodass man wieder einmal zur rechten Zeit am rechten Platz sein muss.
Ehe
es zur nächsten „Haven“-Stadt geht, machen wir unterwegs noch
ein paar Zwischenstationen. Da wäre als erstes ein Abstecher zum
Nordseebad Dangast, einem Ortsteil von Varel, am südwestlichen
Jadebusen zu nennen. Der Stellplatz liegt direkt am Wasser, am
Sperrwerk und Hafen, und gefällt uns besonders gut. Außer, wenn es
geregnet hat oder regnet: Da der Untergrund Wiese ist, ist es dann
sehr matschig. Zeitweise ist der Platz daher auch gesperrt. Es ist
sogar immer mal wieder im Gespräch, den Platz ganz zu schließen…
Leider
gibt es hier keine Entsorgung. Das verkürzt natürlich jeden
Aufenthalt automatisch. Wenn der Platz, auf den etwa 40 Mobile
passen, belegt sein soll, kann man für eine Nacht auf dem –
trockeneren – gebührenpflichtigen Parkplatz davor stehen.
Rechterhand
des Platzes gibt es einen Sandstrand. Weiter nordöstlich befindet
sich ein weiterer, längerer Sandstrand. Übrigens sind alle Strände
kostenlos zugänglich! Für mich die interessanteste
Sehenswürdigkeiten sind die Skulptur „Grenzstein“ an „unserem“
Strand und der „Friesendom“ am anderen Strand, zwischen den
beiden Campingplätzen. Ersterer ist eine Steinfigur in Form eines
Phallus, der einst Aufsehen erregte, der Friesendom steht in seiner
bizarren Form zum Gedenken an die vielen Flutopfer.
Als
nächstes fahren wir nach Fedderwardersiel, einem meiner
Hauptfavoriten auf der Nordsee-Reise. Normalerweise wollen wir hier
stets nur ein bis zwei Tage bleiben – daraus werden jedoch meistens
mehrere Tage, wenn nicht gar Wochen. Hier gibt es gleich drei
Stellplatzmöglichkeiten direkt nebeneinander: am Campingplatz
„Fischerdorf“, Henken’s Reisemobilhafen sowie der
Wohnmobilstellplatz im Yachthafen. Alle drei liegen an der
Außenweser, auch wenn ich beim ersten Mal dachte, ich stünde am
Wattenmeer. Es sieht halt so aus! Große Schiffe fahren hier Richtung
Bremerhaven. Das mag ich, „Schiffe-Gucken“. Wir persönlich
stehen gerne bei Henkens, auch wenn es dort – anders wie nebenan im
Yachthafen – weder Dusche noch WC gibt. Aber schließlich haben wir
ja beides an Bord. Der Stellplatzbetreiber, der jeden Tag
vorbeikommt, um abzukassieren, ist immer für einen „Schnack“ und
ein Späßchen bereit. Einziger Nachteil: Die Ver- und Entsorgung ist
„platzsparend“, um es vornehm auszudrücken, und scheint ein
Relikt aus dem Mittelalter zu sein.
Leider
sind die Stellplätze nicht ganzjährig geöffnet und ebenso leider,
ist es bei Henken‘s im Sommer immer sehr voll. Häufig trifft man
Wohnmobilisten an, die jedes Jahr wiederkommen. Trotzdem: Hier geht
es – wie die jungen Menschen heutzutage sagen – „gechillt“
zu, selbst wenn alle 80 Plätze belegt sind.
Wer
sich wundert, dass am Platz die Stromanschlüsse alle weit über dem
Kopf liegen, dem sei gesagt: Das ist wegen einer möglichen
Springflut. Man glaubt es kaum, aber wir haben es selbst schon
miterlebt: Binnen kürzester Zeit steigt das Wasser dann enorm an,
alle Womos müssen hinter den Deich fahren und selbst im kleinen
Hafen nebenan werden alle PKWs evakuiert. Alles ganz geordnet und
ohne Panik! Man ist es eben gewohnt…
Der
alte Ort Fedderwardersiel ist ein sehr kleiner Ort, der hauptsächlich
vom Tourismus und vom Fischfang lebt. Es gibt einen kleinen
Tante-Emma-Laden, der ebenfalls der Familie Henken gehört, einige
Lokale, ein sehr interessantes Nationalpark-Haus-Museum und vor allem
einen Fischladen mit sehr leckerem Fisch, der in der Saison täglich
geöffnet hat. Highlight ist für mich der tägliche Gang zum gerade
eingelaufenen Krabbenkutter, um frische Granat, wie hier die
Nordseegarnele heißt, zu kaufen. Frische Krabben vorm Womo pulen und
essen – ein Genuss! Ferner kann man prima entlang des Wassers
spazieren gehen oder auch Radfahren.
Links
geht‘s durch die Salzwiesen und ans Wattenmeer, rechts –
begleitet von einigen Kunstwerken – an der breiten Weser entlang.
Ein interessanter Weg. Ich gehe meist bis Burhave – hier haben wir
wieder einen Ort mit „have(n)“ am Ende! Dort gibt es am Wasser
ein Strandcafé mit fantastischer Aussicht, einen Campingplatz sowie
einen Sandstrand. Im Ort selber kann man einkaufen. Übrigens gehören
beide Orte – Burhave und Fedderwardersiel – zur Gemeinde
Butjadingen.
Für
die Weiterfahrt, die zunächst erst einmal weiter an der Weser
weitergehen muss, kann man sich überlegen, wo diese überquert
werden soll, um nach Bremerhaven zu gelangen.
Bei
unseren Spaziergängen sahen wir die Silhouette Bremerhavens bereits
auf der gegenüberliegenden Seite. Luftlinie also kein Problem, aber
unsere Womos können (noch) nicht fliegen. Also haben wir die Option,
vom Fähranleger Blexen in Nordenham direkt nach Bremerhaven
überzusetzen oder aber über die B437 zu fahren und den Wesertunnel
zu nehmen. Ich bevorzuge den Tunnel.
In
Bremerhaven erwarten uns auch wieder mehrere Stellplatzmöglichkeiten:
- Reisemobil-Parkplatz
Doppelschleuse: 63 Plätze zwischen Seedeich und Doppelschleuse, von
einigen Plätzen aus sieht man die großen Schiffe unmittelbar an
sich vorbeifahren, Kaution für WC-Schlüssel, Zentrum 2 km
- Freistehplatz
am Hafenbecken: 7 Plätze an der Hochseestraße/Herwigstraße,
gebührenfrei, direkt am Wasser, ideal um Schiffe zu gucken, max. 72
Stunden, Umgebung nicht besonders schön, Zentrum ca. 3 km
- Reisemobilstellplatz
Fischkai: 47 Plätze am Fischereihafen Eins, auf einer Art
Landzunge, Zentrum 2,5 km, Café nebenan, Schiffe-Gucken auf drei
Seiten
- Havencamp
Bremerhaven: 25 Plätze am Havenhostel in der
Bürgermeister-Smidt-Straße,
neben dem Sportplatz, zum Wasser ca. 500 m, Altstadt 2 km,
Badestrand 3 km
Unsere
persönlichen Favoriten sind der Platz an der Doppelschleuse sowie
der im Fischereihafen.
Bremerhaven
ist ein nettes Städtchen direkt an der Mündung der Weser in die
Nordsee. Hier findet man interessante Museen wie beispielsweise das
Deutsche Schifffahrtsmuseum mit der alten „Bremer Kogge“ aus dem
Mittelalter, ein zum Museum umgebautes U-Boot sowie das
Auswanderer-Haus und das Klimahaus
Bremerhaven 8° Ost.
Alle liegen ziemlich dicht beieinander in der Nähe des erstgenannten
Stellplatzes.
Auf
zum nächsten Ziel, auf nach Cuxhaven! Stimmt nur teilweise, denn wir
bleiben vor den Toren der Stadt, im Stadtteil Duhnen. Hier gibt es
nämlich einen großen, gut gelegenen Stellplatz, jedoch ohne Sicht
aufs Meer, aber mit einem kurzen Weg dorthin.
Doch
der Reihe nach: Der Stellplatz liegt gegenüber eines Campingplatzes,
nur etwa 5-7 Gehminuten vom Strand entfernt. Es gibt Platz für etwa
80 Womos. Für Duschen und Toiletten im sauberen Sanitärgebäude
muss man einen recht geringen Betrag bezahlen. Der Platzwart ist sehr
zuvorkommend und freundlich. Misslich ist nur, dass lediglich zweimal
pro Tag der Stromkasten für jeweils eine Stunde aufgeschlossen wird,
sodass man vorausschauend planen muss, will man bei der Abreise nicht
sein Stromkabel als Souvenir dort zurücklassen.
Die
Tagessätze an sich sind nicht teuer, sie erhöhen sich jedoch durch
die anfallende Kurtaxe enorm. Der Platz ist beliebt, sodass man
beispielsweise für Silvester bereits im Sommer keine Chance mehr
hat, einen Platz zu ergattern. Alles per Voranmeldung belegt.
Trotz
der angrenzenden Straße fanden wir es nie besonders laut. In der
Nähe gibt es Spazierwege ins Grüne, ein Neubaugebiet sowie mehrere
Hotels, Geschäfte, Cafés und Restaurants. Duhnen lebt vom
Tourismus! Wer Tourismus mag, fühlt sich hier wohl. Am Deich oder
davor beziehungsweise dahinter spazieren zu gehen ist schön. Hunde
dürfen jedoch nicht mit auf den Deich, geschweige mit ans Meer. Aber
es gibt einen Hundestrand, der sich jedoch in einer Entfernung von
über 3 Kilometern in Cuxhaven befindet.
Der
Strand in Duhnen ist lang, breit, im Sommer ziemlich voll und geht
direkt in den Strand Cuxhaven „An der Kugelbake“ über.
Interessant ist, dass man bei Ebbe 12 Kilometer übers Meer zur Insel
Neuwerk zu Fuß oder mit dem von Pferden gezogenen Wattwagen und bei
Flut mit dem Schiff gelangen kann. Neuwerk ist übrigens eine Enklave
vom rund 100 Kilometer entfernten Hamburg.
Wer
lieber näher am Wasser und mit weniger Tourismus aber dafür mehr
Wohnmobilisten und in der prallen Sonne stehen möchte, fährt nach
Cuxhaven auf die legendäre „Platte“. Über deren Schönheit wird
viel diskutiert, beliebt ist sie in jedem Fall, denn sie ist rund ums
Jahr gut besucht. Manche verbringen hier sogar wochenlang ihren
Urlaub. Tatsache ist, dass man von an der Elbe steht und richtig
große Pötte sehen kann.
Auf
der Platte haben 100 Wohnmobile – dicht an dicht – Platz. Man
steht auf Asphalt, im Hafengebiet sowie in der Nähe der „Alten
Liebe“, einem Holzkonstrukt aus dem Jahre 1733, das als
Wellenbrecher und Schiffsanleger diente. Ein Rasenbadestrand ist der
Nachbarschaft des Stellplatzes, der dann bei der Kugelbake, dem
hölzernen Wahrzeichen Cuxhavens, wo die Elbe in die Nordsee mündet,
in den Sandstrand und später nach Duhnen übergeht. Übrigens gibt
es drei weitere Stellplatzmöglichkeiten in Cuxhaven:
- am
Messeplatz Cuxhaven-Döse: 70 Plätze, hinterm Deich, in der Nähe
der Kugelbake, Duschen, günstig im Preis, Strand 0,05 km,
Ortszentrum 1,5 km
- am
Campingplatz Nordsee: 30 Wohnmobil-Stellplätze auf dem
familienbetriebenen Campingplatz in Cuxhaven-Döse, direkt hinterm
Deich, ganzjährig geöffnet
- privater
Stellplatz am Ferienhof „Grüne Oase“: 3 Plätze weit außerhalb
Cuxhaven
selber hat ein paar Sehenswürdigkeiten zu bieten, wie etwa Schloss
Ritzebüttel und das Ringelnatz-Museum oder das neben der Alten Liebe
platzierte Windsemaphor. Ansonsten beeindruckt mich die Stadt wenig –
ist eben eine Stadt.
Von
Wischhafen bis zur dänischen Grenze
Um
unsere letzte Etappe zu nehmen, müssen wir wieder irgendwie über
einen Fluss gelangen, diesmal über die Elbe. Am besten fährt man
dazu nach Wischhafen, Richtung Südosten. Damit überqueren wir auch
gleich die Grenze von Niedersachsen nach Schleswig-Holstein.
Hier
kann man entweder gleich übersetzen und die interessante Fahrt
genießen oder aber am kostenlosen Stellplatz direkt vor der Fähre
dem interessanten Treiben ein wenig zusehen. Es handelt sich um einen
ganz einfachen Platz ohne allem, auf dem 15 Womos stehen können. Als
Bezahlung wird um eine Spende gebeten.
Hier,
an der Süderelbe, trifft man auf eine interessante Landschaft und
zahlreiche Wasservögel. Die Fahrt mit der Fähre endet in
Glückstadt, und wiederum – wenn man mag – auf einem „Stellplatz“
kurz nach der Anlegestelle. Eigentlich ist es nur ein Parkplatz in
der Nähe eines Baggersees, auf dem etwa 15 Wohnmobile stehen können.
Eine weitere Möglichkeit, ebenfalls am Wasser besteht weiter
südlich: Auf dem Stellplatz Nordermole, im Außenhafen finden
maximal 16 Mobile Platz. Auch hier wird außer einer bestimmten
Atmosphäre nicht mehr geboten, außer dass sich ein Café, der Hafen
und die Innenstadt in Reichweite befinden. Der Übernachtungstarif
ist nicht gerade günstig.
Auf
unserem weiteren Weg mache ich noch einen Abstecher nach Brunsbüttel
zum abermaligen „Schiffe-Gucken“. Dazu fahre ich über Itzehoe
und anschließend über die B5. In Brunsbüttel mündet nämlich der
Nord-Ostsee-Kanal in die Elbe, besser gesagt hier geht es von der
Nordsee „querfeldein“ zur Ostsee. Der NOK, wie der
Nord-Ostsee-Kanal kurz genannt wird, existiert seit1784 und zählt zu
den meistbefahrenen künstlichen Wasserstraßen der Welt. Er misst
100 Kilometer, womit den Schiffen ein Umweg von etwa 460 Kilometern
erspart bleibt.
Büttelborn
besitzt einen Wohnmobilstellplatz, der am Freizeitbad, an der Braake,
in der Innenstadt, etwas mehr als einen Kilometer Fußweg vom NOK
entfernt liegt. 30 Wohnmobile finden hier Platz, leider verfügt er
nicht über genug Stromsäulen. Schöner ist es jedoch für meine
Begriffe am Freibad Ulitzhörn, direkt am NOK und knapp einen
Kilometer von der Schleuse entfernt. Hier ist es schöner als in
jedem Kino, vor allem außerhalb der Freibadsaison, denn ansonsten
ist das Parkplatzproblem groß.
Weiter
geht’s Richtung „richtiger“ Nordseeküste, sprich da, wo Elbe
und Nordsee ihr Rendezvous haben: nach Friedrichskoog-Spitz. Der
Stellplatz P2 ist für maximal 40 Wohnmobile ausgerichtet und
befindet sich, wie der Name bereits sagt, an einer Landspitze im
Wattenmeer. Es gibt Ver- und Entsorgung sowie einen Brötchenservice,
jedoch keinen Strom. Der lange, breite Wiesenstrand ist etwa 300
Meter entfernt.
In
der Nordsee, westlich von Friedrichskoog-Spitz liegt übrigens die
Bohrinsel „Mittelplate“, Deutschlands größtes und
förderstärkstes Ölfeld. Der Hauptort Friedrichskoog liegt rund 4
Kilometern inlandig. Hier findet man in einer Seehundstation Seehunde
und Kegelrobben sowie verwaiste Heuler.
Auf
dem Weg nach Büsum komme ich durch eine für mich interessante
Landschaft, durchs Dithmarschener Land. Dominierend ist hier der
Marschboden. Sogenannte Köge – siehe auch in der Namensgebung
Friedrichskoog – sowie Entwässerungskanäle begleiten unseren Weg.
„Unser“
Stellplatz befindet sich am Ortsrand des beliebten Urlaubsortes. Er
ist sehr beliebt, entsprechend voll kann es manchmal sein. Gegenüber
befindet sich eine Art „Ausweichplatz“, ganz ohne allem. Aber zum
Warten auf einen freien Platz oder für eine einmalige – vielleicht
auch zweimalige – Übernachtung ist er in Ordnung. Übrigens waren
wir auch schon Silvester hier. Ich sage nur: Bis auf den letzten
Platz belegt!
Nun
zu einer etwas genaueren Beschreibung: Der Platz liegt in der Nähe
des Hafens, 10 Gehminuten vom Ortskern sowie 5 Minuten zu Fuß vom
Deich entfernt. Die Plätze sind großzügig parzelliert, so dass man
sogar die Markise ausfahren kann. Strom ist im Preis inbegriffen.
Morgens kann man am Kiosk auf dem Platz Brötchen holen, zudem gibt
es hier als kleine Zwischenmalzeit leckere Fischbrötchen und anderes
mehr. Apropos Fisch: Nicht weit vom Platz erhält man leckeren Fisch,
Meeresfrüchte, Fischsalate und Fischgerichte im Fischgeschäft
Möller.
Den
gezeitenunabhängigen Badestrand „Familienlagune Perlebucht“
erreicht man über den Ostdeich in etwa einer halben Stunde. Wir
persönlich bevorzugen die Spaziergänge am Deich. Die freilaufenden
Schafen kümmern sich dabei weder um uns noch um unsere Hunde.
Ursprünglich
war Büsum eine aus mehreren Dörfern bestehende Insel, die 1585 mit
dem Festland verbunden wurde. Davon merkt man heute rein gar nichts
mehr. Der Ort selber ist heute modern, mit zahlreichen Geschäften
und Boutiquen, Restaurants und Cafés. Ehe man dort hin kommt, geht‘s
am Museumshafen vorbei. Hier legen auch einige Ausflugsschiffe
–beispielsweise mit Zielen wie Seehundbänke und Helgoland – an.
In Büsum ist einfach immer was los!
Unser
nächstes Ziel ist das etwa 37 Kilometer entfernte St. Peter-Ording.
Unterwegs kommen wir an einer besonderen Sehenswürdigkeit, ans
Eider-Sperrwerk mit Schifffahrtsschleuse, vorbei. Genauer gesagt, wir
fahren drüber. Hier kann man den Blick sowohl über den Fluss als
auch übers Meer schweifen lassen. Dieses Küstensperrwerk wurde zum
Schutz vor Sturmfluten gebaut. Ein Stopp davor oder dahinter lohnt
sich allemal.
Weiter
nach St. Peter-Ording, einer weiteren Touristenhochburg. Wahrzeichen
sind der Leuchtturm im Ortsteil Böhl sowie die Pfahlbauten am
Strand. Highlight jedoch ist der etwa 12 Kilometer lange Strand, der
bei Ebbe bis zu zwei Kilometer breit sein kann.
St.
Peter-Ording ist beliebt bei Surfern und Wohnmobilisten. Es scheinen
ideale Windbedingungen zu herrschen und man darf – einmalig in
Deutschland – mit dem Womo auf den Sandstrand fahren. Aber Achtung:
Nicht überall! Das Strandparken – übrigens kann man hier durchaus
auch seinen Stuhl rausstellen – ist lediglich von Mitte März bis
Ende Oktober gestattet. Und dann auch nur von
7.30 Uhr bis 22.30 Uhr. Eine Tagesparkgebühr wird erhoben. Dichter
und schöner kann man eigentlich nicht am Meer stehen…
Ausprobiert
haben wir es noch nie, denn zum einen habe ich Angst, mit meinem über
3,5-Tonner im Sand stecken zu bleiben (Andere haben da scheinbar
keine Bedenken, wie ich sehe!), zum anderen sind Sand und Meerwasser
sicherlich nicht gut fürs Fahrzeug. Daher fahre ich lieber den
offiziellen Wohnmobilstellplatz „Reisemobilhafen St. Peter-Ording“
an. Er befindet sich am Ortsrand von St. Peter-Dorf, hat Platz für
74 Womos und ist liebevoll angelegt. Zum Strand sind es jedoch rund
zwei Kilometer. Der Preis ist nicht gerade billig und auch der
Minutenpreis für die Dusche ist beachtlich. Aber wer Ruhe und
Erholung sucht, bezahlt das sicherlich gerne.
Unser
nächster Anlaufpunkt ist die Stadt Husum. Sie liegt am Wattenmeer
und hat einiges Sehenswertes zu bieten. Dazu zählen beispielsweise
das Schloss mit Museum, Park und Café, das Schifffahrtsmuseum
Nordfriesland, der Binnenhafen und das Weihnachtshaus, wo man selbst
im Sommer in weihnachtliche Stimmung verfallen kann. Für uns gibt es
hier zwei Stellplätze: „Loof’s Wohnmobilhafen“ befindet sich
im Hafenbereich, am Ortsrand, und hat 30 Plätze. Er ist nicht gerade
das, was ich als besonders schön bezeichnen würde, jedoch ortsnah.
Der andere gefällt mir viel besser: Er liegt in Strand- und
Meernähe, jedoch etwas mehr als 4 Kilometer von Husum entfernt. Der
Wohnmobilhafen Regenbogen weist 25 Plätze aus, befindet sich in
einer Ferienanlage direkt am Deich und liegt recht einsam und
idyllisch. Strom gibt es keinen.
Einen
weiteren idyllisch gelegenen Platz finde ich auf
einer Halbinsel, außerhalb von
Pohnshalligkoog,
einem Ortsteil von Nordstrand. Womoland
Nordstrand stellt 44 Plätze mit vielen Angeboten wie Biergarten,
Imbiss, Fahrradverleih, Gasflaschen etc. zu einem recht niedrigen
Preis bereit. Dabei sind Dusche und WC im Preis inbegriffen. Der
Badestrand von Nordstrand ist weiter weg. Vom etwa 10 Kilometer
entfernten Hafen Strucklahnungshörn aus kann man
Schiffstouren zur Insel Pellworm, zu den Halligen sowie zu
Seehundbänken buchen.
Der
letzte Platz auf unserer Nordseeküsten-Tour will zum Abschied noch
ein wenig maritimes Flair aufkommen lassen. Wir fahren nach Dagebüll,
rund 24 Kilometer vor der dänischen Grenze. Mein Ziel liegt im Hafen
Dagebüll, wo Fähren zu den beiden Inseln Amrum und Föhr abgehen.
Wir
befinden uns weiterhin am Wattenmeer. Die größere der beiden
vorgelagerten Inseln – Föhr – liegt genau gegenüber. Dahinter,
südwestlich, befindet sich Amrum; südlich von Föhr liegen
Halligen. Nordwestlich befindet sich Sylt. Dahinter wiederum beginnt
die offene Nordsee, und viel, viel weiter kommt Großbritannien.
Zurück
nach Dagebüll-Hafen. Rund 600 Meter südlich der Mole befindet sich
am Außendeich eine offizielle Badestelle und hinter dem Deich (Oder
vor dem Deich? Kommt auf die Sichtweise an) hat man für 10
Wohnmobile einen Stellplatz geschaffen. Schöner und ruhiger geht‘s
kaum.
Damit
geht unsere Nordseeküsten-Reise zu Ende. Es war schön und
interessant. Dennoch gab es auch für uns nicht nur Sonnenschein, im
wahrsten Sinne des Wortes. Das Klima hier im Norden ist rau und
selbst im Sommer kann man – wenn man wie ich Temperaturen von 30°C
bevorzugt – frösteln. Das Wattenmeer ist etwas ganz Spezielles.
Aber, man muss es mögen! Ich will den für uns bestehenden Nachteil
nicht verschweigen: Wer einen oder gar zwei Hunde an Bord hat, freut
sich nicht gerade wirklich, wenn diese aus dem Watt und anschließend
ins Wohnmobil kommen. Vorausgesetzt, sie dürfen überhaupt an den
Strand. Leider mussten wir mehrfach feststellen, dass nicht alle Orte
während der Saison hundefreundlich waren. Ebenfalls nachteilig ist,
dass bei Ebbe das Wasser weg ist. Ja, ich weiß, das gehört dazu,
aber es war meist genau dann weg, wenn ich mich entschlossen hatte,
ans oder vielleicht sogar ins Meer zu gehen…
Dennoch
komme ich immer wieder gerne an die Nordsee – auch im Winter!
Auflistung
der Koordinaten „unserer“ Stellplätze
- Ditzum:
Reisemobilhafen
„Am Emsdeich“; N53°
18′ 53.8″ E7° 17′ 09.2″
- Emden:
Alter Binnenhafen; N53°
21′ 49.1″ E7°
12′ 31.0″
- Greetsiel:
Reisemobilhafen Greetsiel; N53°
29′ 53.1″ E7°
6′ 14.3″
- Norddeich:
Am Erlebnisbad „Ocean Wave“; N53°
36′ 36.2″ E7°
9′ 260″
- Norddeich:
Womopark Norddeich; N53°
36' 5.9" E7° 8' 6.5"
- Bensersiel:
am Campingplatz
Bensersiel;
N53°
40´ 31.1″
E7°
34´ 5.2″
- Neuharlingersiel:
am Ostanleger; N53°
42′ 7.2″ E7°
42′ 30.3″
- Harlesiel:
am Campingplatz Harlesiel; N53°
42′ 29.2″ E7°
48′ 24.4″
- Harlesiel:
an
der Mole; N53°
42´ 33.8″
E7° 48´ 31.8″
- Schillig:
am Campingplatz in Wangerland; N53° 42´ 0.6″
E8° 1´ 25.1″
- Horumersiel:
am
Yachthafen in Wangerland
– Horumersiel; N53°
40′ 59.2″ E8°
1′ 20.2″
- Hooksiel:
am Meerwasser-Hallenwellenbad ; N53° 38' 1.7" E8° 2' 8.0"
- Hooksiel:
an
der Ostdüne; N53°
38′ 26.3″ E8°
2′ 30.3″
- Wilhelmshaven:
am Freibad Nord; N53° 34' 12.6" E8° 6' 13.5"
- Wilhelmshaven:
Reisemobilhafen am Nautimo; N53° 32' 10.8" E8° 5' 58.3"
- Wilhelmshaven:
Reisemobilstellplatz Südstadt; N53°
30′ 56.3″ E8°
5′ 27.2″
- Wilhelmshaven:
Stellplatz an der Schleuseninsel; N53°
30′ 55.4″ E8°
9′ 9.3″
- Wilhelmshaven:
Stellplatz am Fliegerdeich; N53°
30′ 37.3″ E8°
7′ 40.0″
- Wilhelmshaven:
Stellplatz in der Bunsenstraße;
N53°
30' 39.1" E8° 5' 21.1"
- Dangast:
am Sperrwerk in Varel;
N53°
26′ 45.4″ E8°
6′ 34.3″
- Fedderwardersiel:
Campingplatz „Fischerdorf“; N53° 35' 51.3" N8° 21' 23.2"
- Fedderwardersiel:
Henken's
Reisemobilhafen in Butjadingen-Fedderwardersiel;
N53°
35′ 46.4″ E8°
21′ 26.2″
- Fedderwardersiel:
Yachthafen; N53° 35' 42.6" E8° 21' 26.1"
- Bremerhaven:
Reisemobil-Parkplatz
An der Doppelschleuse; N53°
31′ 56.1″ E8°
34′ 35.3″
- Bremerhaven:
Freistehplatz am Hafenbecken; N53°
31′ 42.4″ E8°
34′ 45.0″
- Bremerhaven:
Reisemobilstellplatz
Fischkai/Fischereihafen1; N53° 31' 36.1" E8° 34' 35.0"
- Bremerhaven:
Havencamp; N53° 33' 35.5" E8° 34' 0.2"
- Cuxhaven-Duhnen:
am Strandparkplatz; N53°
53′ 3.3″ E8°
38′ 51.4″
- Cuxhaven:
am
Fährhafen/Auf der Platte; N53°
52′ 33.3″ E8°
42′ 13.3″
- Cuxhaven:
am Messeplatz Cuxhaven-Döse; N53° 53' 27.4" E8° 40' 40.0"
- Cuxhaven:
am Campingplatz Nordsee; N53° 53' 11.2" E8° 39' 17.9"
- Cuxhaven:
privater Stellplatz am Ferienhof
„Grüne Oase“; N53°
52′ 29.1″ E8°
40′ 15.3″
- Wischhafen:
an der Elbfähre;
N53°
47′ 10.0″ E9°
20′ 25.2″
- Glückstadt:
Fähranleger/zwischen
Elbe und Baggersee;
N53°
47′ 55.5″ E9°
24′ 32.1″
- Glückstadt:
Stellplatz Nordermole/am Außenhafen; N53°
47′ 7.2″ E9°
24′ 33.2″
- Brunsbüttel:
am Freizeitbad; N53° 53′ 58.4″ E9° 7′ 55.4″
- Brunsbüttel:
am Freibad/NOK; N53° 53' 19.0" E9° 7' 45.5"
- Friedrichskoog-Spitz:
am P2; N54°
1′ 57.4″ E8°
50′ 51.2″
- Büsum:
an der Phänomania;
N54°
7′ 45.5″ E8°
52′ 9.1″
- St.
Peter-Dorf: Reisemobilhafen Sankt Peter-Ording; N54°
18′ 32.4″ E8°
38′ 10.2″
- Husum:
Loof’s Wohnmobilhafen; N54°
28′ 30.1″ E9°
2′ 32.0″
- Husum:
Wohnmobilhafen Regenbogen; N54° 28' 40.2" E9° 0' 40.3"
- Nordstrand:
Womoland Nordstrand;
N54°
31′ 5.4″ E8°
55′ 56.3″
- Dagebüll:
Wohnmobilhafen am Nordseedeich; N54°
43′ 37.2″ E8°
41′ 42.2″
PS: Wenn Ihr Bilder von den genannten Stellplätzen habt, dürft Ihr sie uns gerne schicken und wir veröffentlichen sie im Beitrag unter Nennung des Urhebervermerks: info@wohnwagen-profis.de